Hallo,
mein Sohn hatte am vorletzten Mittwoch plötzlich Fieber, fühlte sich schlapp und die Mandeln waren entzündet.
Es wurde ein Abstrich mit Verdacht auf Scharlach gemacht, dieser war negativ. Fieber dann 3 Tage weg, allerdings noch sehr schlapp, dann plötzlich wieder Fieber (39 Grad), nur 1 Tag und diesmal wurde ein Abstrich Verdacht Grippe und andere Viruserkrankungen gemacht. Nun ist er seit 2 Tagen fieberfrei und der Arzt meinte, das es dann bakteriell war.
Nun gehts ihm ja besser, nun die Frage, hätte er dann Antibiotikum nehmen müssen, oder kommt der Körper mit einer bakteriellen infektion auch alleine klar und ich muss nun nicht mit erneutem Fieber rechnen??
von
dani1002
am 01.03.2013, 19:12
Antwort auf:
Muss man bei einem bakteriellen Infekt Antibiotika nehmen?
Zunächst zum Abstrich: Mit dem kann man bestenfalls Streptokokken, also Bakterien nachweisen, aber keinen Scharlach. Davon sprechen wir erst dann, wenn das typische Krankheitsbild mit typischem Ausschlag vorliegt.
Was den zweiten Fieberanstieg angeht, liegt diesem oft eine sog. Superinfektion zu Grunde, also eine aufgepfropfte bakterielle Infektion, während die Erstinfektion durch Viren verursacht wurde. Wenn Man das beweisen will, muss man nach Bakterien suchen und Blut analysieren.
Immer Antibiotikum? Wir geben Antibiotika bei bakteriellen Infektionen, damit es den Kindern schnell wieder besser geht. Viele Infektionen kann das Kind aber auch allein mit seinem Immunsystem überwinden. Es gibt eine Reihe von Abwehrfunktionen gegen Bakterien. Antibiotika gibt es erst seit Mitte der 90er Jahre. Davor hatten die Menschen zwar eine kürzere Lebenserwartung, sie sind aber nicht ausgestorben. Also: Auch beim Einsatz vn Antibiotika gibt es einen Ermessensspielraum.
von
Prof. Dr. med. Volker Wahn
am 02.03.2013