Guten Morgen,
mein Sohn ist mittlerweile 16 Monate alt und hat direkt nach der Geburt die Beba Frühgeborenennahrung Stufe 2 und im Anschluss bis heute die Beba Pro Pre HA Nahrung bekommen. ( Ich weiß, dass es sich hierbei um ein Konkurrenzprodukt handelt )
Er trinkt nach dem Aufwachen ( ca. 6 Uhr ) ein Fläschchen Pre-Nahrung , isst vormittags, mittags, nachmittags und abends Brei, aber anscheinend nicht in ihn satt machender Menge bis zur nächsten Mahlzeit. Ab und an isst er ein paar Bissen am Familientisch wie Brot, Würstchen,.... aber meistens wird mit unserem Essen nur gespielt. Er trinkt aber immer noch ca 1 Stunde nach dem Mittagessen ein Fläschchen von der Pre-Nahrung. Abends isst er nur wenig Brei und bekommt vorm Schlafen ein Fläschchen Pre-Nahrung. Nun wird er wieder öfters nachts wach, weil er Hunger hat und bekommt dann noch mal ein Fläschchen. Welche Milchnahrung könnte ich ihm statt der Pre anbieten, die ihn länger satt macht? Und ja Ich weiß, eigentlich ist die Fläschchenzeit vorbei, aber wenn er nun mal wenig isst und er eher dazu neigt zu wenig Gewicht auf die Waage zu bringen, bin ich froh, wenn er dann zumindest die Fläschchen trinkt. Die Kindermilch ist keine Option für uns, da davon ja maximal 300 ml am Tag getrunken werden sollen. Und sollte ich damit aufhören HA-Nahrung zu geben?
Vielen Dank für ihre Antwort.
von
Sabine 2018
am 05.11.2018, 08:24
Antwort auf:
Welche Milchnahrung vor allem am Abend ?
Liebe „Sabine 2018“,
bei der Wahl der Trinkmilch nach dem 1. Geburtstag haben Sie grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Sie können als Trinkmilch weiter die gewohnte Säuglingsmilch, Kuhmilch oder eine altersgerechte Kindermilch wie HiPP Kindermilch anbieten.Milch soll in diesem Alter nicht mehr satt machen, satt macht die feste Kost.
Ich verstehe Ihren Gedankengang und Ihre Erleichterung, wenn Ihr Kleiner wenigstens die Milch isst/trinkt. Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken.
Insgesamt benötigt Ihr Kleiner im zweiten Lebensjahr nur noch etwa 300ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte (Müesli, Joghurt, Käse, etc.) aus. Hier ist es egal ob dies Kuhmilch, Kindermilch oder eine Pre ist. Es kann auch mal etwas mehr sein. Aber es ist eine gute Richtschnur.
Zu viel Milch macht den Speiseplan Ihres Kleinen einfach zu „milchlastig“ und verdrängt andere wichtige Lebensmittel.
Ihre Kleiner trinkt sich noch an der Milch satt und hat dadurch weniger Appetit auf die feste Kost. Isst er nicht genug, holt er es sich wieder über die Milch.
Es ist wie ein Teufelskreis und sicherlich ist es auch nicht „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.
Ihr Kleiner trinkt sich satt und hat dann einfach verständlicher Weise keinen großen Hunger. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen.
Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihres Kleinen ist derzeit "sehr bequem": Wenig kauen, noch viele Breie, schnell schlucken, meistens nur trinken und oft milchig-süß.
Er muss weiter hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht er Ihre Hilfe!
Ihr Söhnchen darf gerne weiter Milch trinken, aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, er könnte und kann essen, wenn er will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.
Haben Sie keine Angst, auch wenn der Speiseplan für einige Zeit sehr einseitig ausfällt, nimmt der Kleine keinen Schaden.
Ihr Sohn weiß, dass Mama schnell mit der Milch einlenkt. Also muss er sich auch nicht mit dem Gemüse, Fleisch usw. mühen.
Machen Sie es Ihrem Sohn nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Sohn ist da viel zu schlau, er wird das nehmen, was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite.
Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich immer die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt.
Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Kleiner es schaffen sich bei an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen.
Zur Flasche kann ich sagen: Es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten. Also unbedingt vor dem Schlafen noch die Zähne putzen! Denn ansonsten kann das Flaschennuckeln eine Karies begünstigen.
Herzliche Grüße
Annelie Last
von
Annelie Last
am 06.11.2018