Milchmenge

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Milchmenge

Liebes Expertenteam, Mein kleiner Sohn 2 Jahre wird noch gestillt. Tagsüber 3-4 x und nach Abendessen, nachts 1-2 x. Er isst ganz normal und gut ansonsten mit, ich koche vollwertig, Bio und viel Obst, Gemüse und Abwechslung. Er ist groß und schlank. Aufgrund der Muttermilch gebe ich keine Kuhmilch als Getränk, da ich ihn nicht milchuberlasten will. Käse oder Milchprodujte im Essen, z. B. Sahne in Soße kriegt er aber. Daneben gibt es auch Kalziumreiche pflanzliche Bestandteile, z. B. calcium plus Mandel Milch zum Müsli . Manchmal auch bisschen joghurt zum Abendessen. Mache ich das richtig? Der Große (3) stillt noch einmal pro Tag, aber nicht jeden Tag. Da bin ich großzügiger und gebe ihm auch mal Kuhmilch als Getränk. Ich achte sehr auf gesunde Ernährung. Allerdings, was wahrscheinlich nicht so gut ist, gebe ich den Kindern in ihr Wasser immer einen kleinen Schuss Saft. Also ich nehme die Saftschorlen von Hipp und gebe in den Becher so viel dass der Boden bedeckt ist maximal ein cm hoch, dann Wasser bis Anschlag, es schmeckt wirklich nur etwas aromatisiert /diskret säuerlich, null süß. Oder ich mache "infused water" mit z. B zitronenmelissezweig und paar Mandarinenscheiben. So trinken die Kinder reichlich, lasse sie auch nie nuckel. Klar wäre pures Wasser besser, aber ich kann sie verstehen, ich finde pures Wasser auch baeh und brauche zumindest paar Spritzer Zitronensaft. Ist das ernahrungsphysiologisch so schlimm? Herzliche Grüße und lieben Dank Anni

von Ann-Kristin am 07.01.2021, 12:07



Antwort auf: Milchmenge

Liebe Anni, Sie ernähren Ihre Kinder sehr vielfältig – das gefällt mir gut. Gerne gebe ich Ihnen die gewünschte Zahl an die Hand: Im dritten und vierten Lebensjahr benötigen Ihre Jungs etwa 330 ml Milch inklusive aller anderen Milchprodukte, am besten auf 2-3 Portion über den Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: Die Trinkmilch alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt, der Käse auf dem Auflauf, die Sahne in der Cremesuppe usw. . Wenn Sie Ihren Klein noch recht häufig stillen ist es wichtig mit weiteren Milchprodukte sparsam umzugehen oder sie vielleicht ganz weg zu lassen – damit ist eher ein Joghurt und weniger der Schuss Sahne in der Soße gemeint. Denn mit 2 Jahren hat Ihr Kleiner das Trinken an der Brust perfektioniert, in wenigen Minuten trinkt er tagsüber sicher noch so einiges. Ich würde nach und nach auf 2 bis 3 Mal Stillen "reduzieren", so dass es nicht zu jeder Mahlzeit täglich auch einen Schluck Milch gibt. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser oder Tee ganz nach Bedarf. Bezüglich Ihrer „wässrigen“ Saftschorlen habe ich keine größeren Bedenken, obwohl Sie es genau richtig sehen: Wasser ist der ideale Durstlöscher. Und es wäre natürlich schön, wenn sich Ihre Kinder auch an diesen gewöhnen (könnten). Wie wäre es z.B. mit zwei bis drei „geschmacksfreien Wassertagen“ in der Woche? Denn haben Sie keine Angst „vor dem vollen Becher Wasser verdursten“, werden ihre Jungs nicht, dafür sind sie viel zu schlau! Sie brauchen hier nicht mit „Geschmack im Wasser“ zu tricksen. Wenn es nötig ist, werden sie auch pures Wasser trinken. Und können es mit Ihrer Hilfe in den jungen Jahren noch lernen. Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes und gesundes neues Jahr wünscht Ihnen, Annelie Last

von Annelie Last am 07.01.2021