ich möchte ihnen ein grosses lob ausprechen! ich lese viele ihrer antworten und sie antworten mit soviel humor trotz sachlicher beantwortung! das hilft uns eltern,die wir durch unsere kleinen zu großen patienten werden,sehr-weil es für eine gewisse ablenkung sorgt und neue perspektiven zeigt-wo man sooo oft nur aus dem "fenster der frühgeburt" schaut.
danke sehr
und meine frage:was gibt es für gründe wenn kinder spät sprechen?meine drillinge sind jetzt korr. 24mon und können alle je nur ca.15 wörter verständlich-der rest sind nur laute.sie versuchen alle 3 schon mehere monate zu sprechen,aber man versteht immer noch wenig.
ist das normal,kommt das von der extremen frühgeburt(24+5)?
motorisch sind sie sehr sehr gut.
danke
von
christine1974
am 18.04.2012, 12:46
Antwort auf:
Was gibt es für Gründe wenn Kinder spät sprechen?
Danke für ihr Lob. Ich darf aber zurückgeben, dass ich großen Respekt empfinde, wie Sie Eltern sich für Ihre Kinder einsetzen! Wenn ich helfen und aufmuntern kann, ist das schön, aber sicher nur ein winzig kleiner Teil der ganzen Mühe.
Zu Ihrer Frage: Am wichtigsten ist es, zunächst eine Schwerhörigkeit oder Taubheit auszuschließen. Die meisten sind angeboren und werde heute sollten heute bereits nach der Geburt durch geeignete Tests (BERA, OAE) erkannt.
Ein weiterer Grund können Hirnentwicklungsstörungen sein. Mindestens die schwereren erkennt man aber daran, dass auch in anderen Bereichen Defizite bestehen.
Eine schwer zu definierende Gruppe sind die Teilleistungsstörungen, die sich auf die Sprache beschränken. Hier besteht meines Erachtens derzeit - vielleicht auch weil der Markt das hergibt (mehr Logopäden, weniger Kinder pro Familie, zunehmender Bildungsdruck nach PISA) die Tendenz, diese zu überschätzen.
Denn es besteht kein Zweifel, dass es einfach Kinder gibt, die etwas später sprechen lernen ohne dass ihre Berufskarriere dadurch belastet werden muß.
Ferner gibt es natürlich auch Familien, in denen die Kinder wenig gefördert werden: Kein Vorlesen, kein gemeinsames Singen, kein Aussprechen lassen und geduldiges aufmerksames Zuhören. Ich vermute aber, dass dies in dem Klientel, die sich an diesem Forum beteiligen, eher die Ausnahme darstellt.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 22.04.2012