Hallo,
meine Tochter wurde am 5.5. bei 30+3 Schwangerschaftswochen geboren. Sie hatte 1600 g und lag auf der 67. Perzentile. Bei Klinikentlassung an 36+2 lag noch die 30.Perzentile vor, da sie zu Hause zunächst kaum trank kam es in wenigen Tagen zu einem Abfall auf die 13. Perzentile. Nach einem weiteren Klinikaufenthalt und in den folgenden Wochen erreichte sie anderthalb Monate später wieder das Niveau bei Geburt. Seither, das ist nun etwa vier Monate her fällt sie wieder kontinuierlich mit der Perzentile und befindet sich aktuell auf der 24. Sie ist jetzt korrigiert fast sechs Monate alt und wiegt 6460 g. Ernährt wird sie seit Geburt mit Muttermilch wobei ich seit geraumer Zeit Prenahrung zufüttere. Aktuell erhält sie alle vier bis fünf Stunden 150 ml und ist damit ausgeglichen satt. Bezüglich Beikost riet mir die Kinderärztin vor einem Monat noch zu warten da auch ihre motorische Entwicklung eher schleppend verläuft. Ich habe einige Male versucht und sie weiß nichts mit dem Löffel bzw. Lebensmittel im Mund anzufangen.
Ansonsten ist sie aber ein zufriedenes ausgeglichenes Baby.
Wie beurteilen Sie die Situation?
von
vas14
am 06.01.2022, 07:30
Antwort auf:
Gewichtszunahme
Guten Abend,
Ihre Tochter ist nun acht Monate alt, und es ist schön, dass Sie Ihr Kind recht lange stillen konnten. Die Situation, dass Sie seit geraumer Zeit zufüttern, ist nicht ungewöhnlich, da sich mittlerweile die Nahrungsbedürfnisse Ihrer Tochter ändern.
Im chronologischen Alter Ihres Kindes wäre es nun sinnvoll, ohne Druck mit der Gabe von Beikost zu beginnen. Am Anfang kann dies ein behutsames Probieren sein. Nehmen Sie Ihr Kind am besten auf den Schoß, halten es mit einem Arm, so dass es entspannt sitzen kann, und bieten Sie ihm mit einem kleinen, kindgerechten Löffel kleine Mengen eines Breis an. Sie werden dann merken, ob Ihre Tochter die nun etwas festere Nahrung annimmt, kostet und nach einer gewissen Zeit auch koordiniert mit der Zunge nach hinten befördert und schluckt.
Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin empfiehlt übrigens dazu: „Beikost sollte nicht vor dem Alter von 17 Wochen (dem Beginn des 5. Lebensmonats) und nicht später als mit 26 Wochen (zu Beginn des 7. Lebensmonats) eingeführt werden. Der individuelle Zeitpunkt ergibt sich in Abhängigkeit vom Gedeihen und der Essfähigkeit des Kindes.“
Falls Sie auch in nächster Zeit den Eindruck haben, dass Ihre Tochter die neuen Nahrungsangebote nicht annimmt und die Gewichtsentwicklung unzureichend sein sollte, wäre zu überlegen, ob Sie nicht unter Koordination Ihrer Kinderärztin eine Ernährungsberatung wahrnehmen könnten. In der Klinik, in welcher Ihre Tochter nach der Geburt behandelt wurde, gibt es bestimmt Ernährungsberater*innen.
Alles Gute!
von
PD Dr. med. Axel Hübler
am 06.01.2022