Sehr geehrter Herr Jorch, per Zufall in ich auf die Empfehlung des Bundesverbandes Frühgeborener für Kinderärzte gestoßen (http://www.uk-essen.de/fileadmin/Kinderklinik/Downloads/Fruehgeborene_in_der_Kinderarztpraxis.pdf). Hierbei sind mir besonders zwei Empfehlungen aufgefallen: 1. Aufgrund des unvollständigen Eisenspeichers sollten Frühchen bis zum vollendeten ersten Lebensjahr 2mg/KG Körpergewicht bekommen 2. In den ersten zwei Monaten nach Entlassung ist die Gabe einer Frühgeborenennahrung/ Post-Discharge Formula bzw. Muttermilchanreicherung zu empfehlen, damit genug Energie vorhanden ist, um Wachstumsverzögerungen schnellstmöglich aufzuholen. Die Gabe dieser Nahrung zeigt sich wohl im Vergleich zur Nichtgabe dann im späteren Kindesalter, Kinder die anfangs Frühchennahrung und nicht direkt normale Pre-Nahrung oder Muttermilchnahrung bekommen haben langfristig eher keine Wachstumsverzögerungen. Diese Aussagen beunruhigen mich sehr, da meine Zwillingen (31. SSW, heute 8 Monate unkorrigiert/6 Monate korr.) weder Eisen noch eine entsprechende Frühgeborenennahrung bekommen haben. Eine Gewichtszunahme und Wachstum konnte zwar beobachtet werden (Heute: Sohn 7,35 kg/KU42/Länge 65cm/Tochter 6,4kg/KU 41cm/Länge 63cm), vergleiche ich aber das korrigierte Alter meiner Kinder (6 Monate) mit Babys im gleichen Alter, sind meine immer die Kleinsten. Auch ißt meine Tochter nicht sehr viel (ca. 400-500 ml HA Pre-Nahrung pro Tag). Eine Beikosteinführung ist bei ihr aufgrund schleimigen Stuhlgang der oft auftritt schwierig (Ursache ungeklärt, der Kia rät abwarten und vermutet unreifen Darm). Meine Fragen an Sie lauten daher: 1. Sollte eine andere evtl. „energiereichere“ Nahrung als HA Pre verfüttert werden um das Fehlen einer solchen Kost in den ersten Lebensmonaten zu kompensieren und ggf. Wachstumsverzögerungen langfristig zu verhindern bzw. um die Wahrscheinlichkeit dafür zu reduzieren? 2. Sollte ab sofort Eisen gegeben werden? 3. Da ich sowieso den Eisenspiegel kontrollieren lassen möchte und dafür Blut abgenommen werden muss, würde ich neben B12 und Vitamin D gerne weitere Parameter testen lassen die ggf. auf eine unzureichende Nährstoffzufuhr hinweisen. Welche Parameter können Sie hierbei empfehlen? 4. Wird bei einer Wachstumsverzögerung immer nur auf das Gewicht/KU/Länge geachtet oder müssen zur Beurteilung auch motorische Aspekte (Bauchdrehung/Kopf heben) hinzugezogen werden um mögliche Auswirkungen einer unzureichenden Nahrungsgabe beurteilen zu können? Die Motorik und die Gehirnentwicklungen gehen ja "Hand in Hand"... Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von Inni77 am 15.01.2014, 22:05