Sehr geehrter Herr Dr.Nohr,
meine zwei Jungs (5 J. u. 3J5M) haben Schimpfwörter und einen sehr respektlosen Umgang aus dem Kindergarten mitgebracht. Unser Alltag besteht nur noch aus Schimpfwörtern, Provokationen, handfesten Auseinandersetzungen, Gebrüll und Klopperein.
Wir trennen so oft es geht, versuchen die Beleidigungen zu ignorieren und spiegel sofort, wenn einer der beiden es geschafft hat, cool zu bleiben. Aber es nützt nix. Sie suchen die Reibereien. Sie provozieren. Sie lassen den anderen bewusst nicht in Ruhe.
Da sie vor 12 Wochen große Brüder geworden sind, können wir es verstehen. Aber die Kleine ist auch sehr anstrengend, lässt sich nicht ablegen und mag nicht in die Trage. Ich bin also arg gebunden und komme nicht weiter.
Haben Sie Tipps für uns?
Vielen Dank!
von
Kathrin234
am 09.07.2019, 12:35
Antwort auf:
Wie Schimpfwörter und Provokationen in den Griff kriegen?
Liebe Kathrin,
es kann gut sein, dass Ihre beiden "Großen" ein bißchen Sorge haben, nicht mehr ausreichend gesehen zu werden. Vielleicht könnten Sie deren Sorgen und Energien nützlich kanalisieren und so gleichzeitig beiden deutlich machen, welch wichtige Rolle sie als große Brüder in der Familie haben. Es muß dabei schon klar werden, dass Sie diese Hilfe und Unterstützung benötigen, das keine "Beschäftigungstherapie" ist.
Was die Umgangssprache angeht ist es wichtig, dass die Kinder lernen (nicht schon wissen, da sie ja am testen sind), wie bei Ihnen gesprochen werden soll. Es geht nicht darum, heftig auf diese Ausdrücke zu reagieren, sich gerade nicht provozieren zu lassen, sondern sachlich darauf zu bestehen, was bei Ihnen geht und was nicht. Ich halte dieses Korrektiv für sehr wichtig, ohne dass die Kinder beschämt werden. Denn Beschämung löst eher Trotz und Ärger aus.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 09.07.2019