Plötzlich Einschlafprobleme mit knapp 8 Jahren

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Plötzlich Einschlafprobleme mit knapp 8 Jahren

Guten Tag, unsere knapp 8-jährige Tochter hat seit einigen Wochen Probleme damit, alleine einzuschlafen. Zuerst haben wir es über eine Matratze in unserem Schlafzimmer gelöst, wo sie dann seltsamerweise sogar ohne unsere Anwesenheit einschlafen konnte. Da wir unser Schlafzimmer wieder „zurück erobern“ wollten, haben wir den Versuch unternommen, sie wieder in ihrem Kinderzimmer einschlafen zu lassen, was aber nur funktioniert, wenn einer von uns bei ihr bleibt, bis sie eingeschlafen ist. Sie nimmt es sich täglich vor, dass sie es wieder alleine versuchen möchte - aber wenn der Zeitpunkt naht, wird sie regelrecht panisch und bittet unter Tränen, dass man bei ihr bleibt. Wir können uns das nicht erklären, da aus unserer Sicht nichts besonderes vorgefallen ist und sie bis auf wenige Ausnahmen alleine schläft (und einschläft) seit sie 10 Monate alt ist. Insofern machen uns doch so langsam Sorgen. Haben Sie einen Ratschlag, wie wir unsere Tochter dabei unterstützen können? Mit Belohnungen haben wir es bereits versucht, auch mit mehr Ruhe am Abend - es hat alles nichts geholfen. Vielen Dank und freundliche Grüße

von Vivid am 31.08.2020, 13:44

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Antwort auf: Plötzlich Einschlafprobleme mit knapp 8 Jahren

Hallo, eine alte ärztliche Weisheit heißt, dass vor der Behandlung die Diagnose gestellt werden muß. Was beschäftigt Ihre Tochter so, dass es ihr den "Schlaf raubt" oder sie sich alleine vor Dunkelheit und Alleinsein fürchtet ? Dem gilt es sich erstmal zu nähern. Da muß gar nichts Besonderes (im elterlichen Sinne) vorgefallen sein, es reicht eine kleine Erfahrung, ein Erlebnis, ein Fernsehspot, etwas, was bestimmte Gedanken und Ahnungen anstösst. Ich würde also die Einschlafsituation nutzen um das anzusprechen. "Was passiert, wenn du alleine abends bist, welche Gedanken/Ängste kommen dann hoch, was befürchtest du ?" usw.. Die Kinder können das oft nicht sofort verbalisieren, aber mit der Zeit, wenn sie wirkliches Interesse und Verständnis spüren, wird es leichter sich auszutauschen. Wenn Sie das nicht nur als eine schnell zu lösende Störung ansehen, sondern als Möglichkeit des gemeinsamen Austauschs, werden Sie Ihrer Tochter und der Beziehung nutzen können und gleichzeit die Schwierigkeit leichter lösen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 01.09.2020

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