Im eigenen Zimmer spielen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Im eigenen Zimmer spielen

Hallo Dr Nohr, mein Sohn ist 5 J alt. Er möchte nicht ohne mich in seinem Zimmer spielen. Wenn ich in der oberen Etage Hausarbeit erledige oder mit dem kleinen Bruder in dessen Zimmer spiele,spielt er gerne alleine mit seinem Playmobil in seinem zimmer oder hört ein Hörspiel. Bin ich unten,mag er nicht raufgehen. Das ist bis dahin für uns in Ordnung. Das Problem fängt an, wenn andere Kinder hier sind oder wir bei anderen Kindern sind (ich muss immer mit, er mag nicht alleine da bleiben). Dann möchten die anderen Kinder, alle 5 Jahre, in seinem bzw in ihren Zimmern spielen. Ich hab mit ihm die Vereinbarung getroffen, dass er bei uns entscheiden darf, wo gespielt wird u woanders das andere Kind. Das funktioniert einigermaßen. Aber die anderen Mamas, wenn sie mit bei uns sind, versuchen meinen Sohn ständig zu überreden, doch mit dem Besuchskind in seinem Zimmer zu spielen, was nur dazu führt, das mein sohn dicht macht. Sie sind der Meinung, dass er das mit 5 langsam lernen muss. Ich bin der Meinung, dass er seinen eigenen Willen (zumindest in dieser Hinsicht) haben darf u er dann halt auch mit der Konsequenz, dass im Wohnzimmer haupts. Babyspielzeug ist leben muss. Jetzt fängt mein Mann aber auch an u meint, dann würde bald kein Kind mehr zum spielen kommen u unser Sohn mit 5 dir Tragweite nicht einschätzen kann u er mit anderen in seinem Zimmer spielen soll. Ich bin verunsichert, was denken Sie? Niki

von Niki1980 am 17.09.2019, 12:55



Antwort auf: Im eigenen Zimmer spielen

Liebe Niki, ich glaube, das hat bei Ihrem Sohn nichts mit "Willen lassen" zu tun, sondern mehr mit Verunsicherung. Es fällt ihm noch schwer, "so weit weg" von Ihnen alleine (ein Freund muß da nicht unbedingt eine Hilfe sein) zu sein. Das ist in diesem Alter nicht so ungewöhnlich. Vor allem verändert/verbessert sich das nicht, wenn man ihn dazu zwingt. Besser wäre es einzuleiten und zu begleiten. Sie gehen z.B. mit ihm und dem Freund hoch, bleiben einen Moment und schauen, ob das reicht. Wenn ja, ist es OK, wenn nicht, geht er wieder mit runter oder Sie belieben noch einen Augenblick und beim nächsten Mal klappt es schon etwas besser. Man sollte ihm positive Erfahrungen vermitteln und weder Vorträge halten, noch entwertende Vorwürfe machen. Denn diese vergrößern eher die Angst und verunsichern, selbst wenn er es gezwungenermaßen machen würde. Stärken und ermutigen, ermöglichen sind eher die Hilfen, die auch langfristig sicherer machen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 18.09.2019



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