Angemessenheit einer Frühförderung (knapp 5-Jähriger)?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Angemessenheit einer Frühförderung (knapp 5-Jähriger)?

Liebe Experten, es steht ein Gespräch mit unserer Montessori KITA an und ich bin vorab zwischen 2 Positionen hin- und her gerissen: 1. Warum darf ein Kind nicht (mehr) seine normalen Entwicklungsaufgaben mit Hilfe seiner ErzieherInnen bewältigen? Ohne als Integrationskind/ Kind mit Frühförderung abgestempelt und dann mit diesem Stigma in die Schule zu kommen? Auch diese Kita leidet unter Personalmangel und Überforderung der ErzieherInnen, und mir kommt der Verdacht, dass mit Integrationskindern der Personalschlüssel verbessert werden soll. 2. Wenn mein Kind Probleme hat soll sich doch ruhig eine Integrationskraft um ihn kümmern- diese Extraportion an Zuwendung und Aufmerksamkeit, die viele Kinder bräuchten, bekäme er dann. Kann ja nichts schaden. Zum Hintergrund: unser Sohn (fast 5) soll sich bei den Vorschulkindern anbiedern, kein Nein akzeptieren, dann wütend werden, aggressiv werden, laut sein. Er ist zu Hause ausgeglichen, liebevoll mit seinem kleinen Bruder, wissbegierig und mitteilungsbedürftig. Ich denke, wir haben nicht den verklärten Elternblick, sondern sind kritikfähig und lernbereit. Sollen wir zustimmen, dass für unseren Sohn eine Frühförderung beantragt werden soll?? VIELEN DANK für Ihre Einschätzung und liebe Grüße Whitecloud

von WhiteCloud am 23.11.2020, 08:54



Antwort auf: Angemessenheit einer Frühförderung (knapp 5-Jähriger)?

Hallo, die Frage, ob eine Frühförderung für Ihren Sohn sinnvoll/notwendig ist, das kann ich natürlich aus der Ferne nicht beantworten. Sie befürchten, dass Ihr Sohn dazu "benutzt" wird, den Personalschlüssel zu verbessern und somit stigmatisiert wird? Ich würde das Gespräch dazu nutzen zu klären, welches Bild die ErzieherInnen von Ihrem Sohn haben und wie sie sich die Unterschiede zu Zuhause erklären. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Leute Ihr Kind fair und offen beurteilen und eine solche Hilfe Sinn macht, dann können Sie leichter zustimmen. Es ist immer eine Frage der gemeinsamen und überzeugten Entscheidung, weniger eine des Recht behaltens. Die ErzieherInnen müssen ja auch eine pädagogische Idee haben, was wie nützlich sein könnte und die sollte für Sie schlüssig und überzeugend sein. Und im Zweifel lassen Sie sich ein paar Tage Zeit und sprechen es nochmal hier an. Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 24.11.2020



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