Frage im Expertenforum Im Wochenbett und danach an Stephanie Rex:

Stillverwirrung

Stephanie Rex

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Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Stillverwirrung

JZ-1987!

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Ich kannte dieses Phänomen nicht und meine Hebamme hat mir dazu nichts gesagt. Ich hatte eine super Stillbeziehung. Meine Milch fliesst super und das Baby hat sehr gut zugenommen. Seit ich ein paar Mal abgepumpt habe, ist sie wie ausgewechselt. Sie rastet richtig aus und kann die Brustwarze nach ein paar Minuten nicht mehr richtig fassen. Sie öffnet den Mund riesengross und trinkt nicht mehr. Es kommen richtig die Tränen. Wie können wir wieder zur guten Stillbeziehung zurück?


Stephanie Rex

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Liebe JZ-1987!, leider ist es tatsächlich so, dass viele Kinder eine Saugverwirrung bekommen. Die Brust hat eine komplett andere Beschaffenheit als ein Sauger von einer Flasche. Der Sauger ist fester und immer vorgeformt. Meistens kommt die Milch auch aus dem Sauger schneller als an der Brust. Daher müssen die Kinder sich langsam wieder an die Brust umstellen. Und auch wieder lernen, dass sie ihren Kiefer und Saugbewegung wieder verändern müssen. Versuch die Flasche garnicht mehr zu geben und nur noch zu stillen. Das ist für den Anfang vielleicht anstrengend. Aber es wird dann langsam aber sicher wieder an der Brustr funktionieren. Wenn du die Flasche aktuell garniht mehr gibst und das Stillen alleine die Probleme bereitet, dann konzentriere dich die nächsten Tage nur auf euch beide. Nimm dir Zeit und Ruhe. Zellebriere euer stillen und geh mit völliger entspanntheit dran. Vielleicht habt ihr schon eure Stillecke, wenn nicht, dann such dir einen Ort wo ihr komplett ungestört seit und ihr in Ruhe stillen könnt. Gibt es eine Tageszeit wo es besser funktioniert? Wenn ja, dann mach es immer so wie bei dieser gut funktionierenden Mahlzeit. Wäre es Nachts, dann dunkel auch tagsüber das Zimmer ein wenig ab und lass sie nicht so lange weinen, sondern schau, dass du sie wach aber nicht total weinend anlegst. Hast du schon mal die Stillpositionen geändert? Versuch mit immer den selben Ritualen deiner Tochter Sicherheit zu geben und somit Ruhe beim Stillen zu bekommen. Wenn sie aufhört und beginnt zu weinen, versuche sie erst einmal zu beruhigen. Unterbreche das Stillen und kuschel mit ihr. Wenn sie sich ein wenig beruhigt hat, dann leg sie langsam wieder an. Du kannst auch die Brustwarze, wie einen Flaschensauger etwas vorformen. Nimm deine Brustwarze zwischen deine Finger und zwirbel sie ein wenig, so dass sie sich gut aufstellen und deine Tochter besser an die Brustwarze in den Mund bekommt. Du versuchst damit den Sauger zu simulieren. Wenn du einen Rat vor Ort haben möchtest, dann schau mal ob eine Hebamme oder eine Stillberaterin zu dir nach Hause kommen kann um dir bei einer Stillmahlzeit beizuwohnen und dir somit noch genauere Tipps zu geben. Ich hoffe, dass es bald besser wird! Bitte geb aber nicht sofort auf, es wird evtl ein wenig Zeit brauchen. Ich hoffe, dass du dir die Zeit und Ruhe nehmen kannst. Alles Gute Steffi Rex


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