Isabell898
Hallo, meine Tochter, aktuell 7 Monate, schafft es sehr schwer in den Vormittags/Nachmittagsschlaf zu finden. Es war schon von Beginn an extrem schwierig sie zum schlafen zu bewegen, sie war nach exakt 30 Minuten wach, und ich dachte mit der Zeit wird es besser aber Fehlanzeige. Es ist auch sicher kein Schub, weil es von Anfang an so war, nur wird die Dauer der Schlafbegleitung immer länger. Mittlerweile dauert unsere Schlafbegleitung teilweise 1-2 Stunden!! Sie reibt sich die Augen, gähnt, weint, schläft ein und in der nächsten Sekunde reißt sie die Augen auf und ist putzmunter, brabbelt, spielt mit ihren Füßen, dreht sich in alle Richtungen usw. 5 Minuten später das selbe Spiel. Streicheln, Spieluhr, Küssen, Wärme, Hände halten, sie ignorieren, alles sinnlos, im Gegenteil sie schlägt meine Hand richtig von ihrem Kopf weg. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich habe es mittlerweile satt ans Bett gefesselt zu sein und permanent stundenlang pro Tag darin rumzukugeln. Es reicht mir wirklich. Ich bin schon so wütend weil sie einfach nicht einschläft und der ganze Tag nur aus Bett liegen besteht, dass ich sie immer öfter einfach alleine in ihrem Gitterbett liegen lasse und gehe. Natürlich wenn sie weint, schaue ich nach ihr. Wenn sie dann einmal schläft, schläft sie so 1 1/2 bis 2 Stunden aber mit Unterbrechung. Es is so mühsam. Ich kann nicht mehr. Haben Sie einen Rat?
Liebe Isabell898, ich kann dich absolut verstehen. Es geht vielen Müttern ähnlich wie dir, trauen sich dies aber nicht immer auszusprechen. Daher lieben Dank für deine Offenheit! Du hast sehr viel ausprobiert und versucht, dass deine Tochter einschläft. Konzentriere dich auf ein bis zwei Dinge die du regelmäßig zum schlafen gehen als Rituale einsetzt. Vor allem nicht jeden Tag etwas anderes. Bleibe bei diesen klaren Strukturen mindestens eine Woche. Genauso am Tag. Ganz klare Strukturen und immer wiederkehrende Rituale zum schlafen gehen, geben den Kindern Sicherheit. In diesem Alter solltest du maximal zwei Aktivitäten in der Woche machen. Die Kinder entwickeln sich in dieser Zeit sehr rasant und entdecken jeden Tag etwas Neues auch wenn du mit ihnen in der Wohnung oder im Haus bleibst. Die Kinder entdecken komplett ihren Körper, ihre Fähigkeiten also ihre Motorik und Sensorik und genau so entwickeln sich ihre Augen. Dazu kommt, dass die Zähne noch nicht alle vorhanden sind, der Darm sich durch Brei Ernährung neu einstellt und sie natürlich ihre Stimme entdecken. Du merkst, dass sehr viele Dinge dein Kind aktuell beschäftigen. Vielleicht ist deinem Kind auch etwas zu viel am Tag. Überleg einfach mal, was ihr alles so unternehmt in einer Woche. Die sind meistens mehr als zwei Aktivitäten in einer Woche. Wenn du eine ganze Weile also mindestens ein bis zwei Wochen ganz klare Tagesabläufe hast und zu den Schlafenszeit deines Kindes zu Hause bist, wird es mit dem schlafen besser. Das kann ich dir fast versprechen. Es hört sich hart an, aber ich hilft sehr vielen. Natürlich spielt auch die Ernährung eine Rolle. Wenn du magst, kannst du mir einfach schreiben was dein Kind am Tag und auch am Abend zu essen bekommt. Vielleicht können wir dort noch etwas optimieren. Dein Kind sollte auf jeden Fall maximal zwei Schlafplätze im Haus haben. Schau natürlich auch, dass du deine Auszeiten hast! Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, dass Großeltern oder mal eine Freundin spazieren geht und du in dieser Zeit auch mal Zeit für dich hast. Du musst dringend Kraft für dich sammeln. Auch hier überleg mal, was du aktuell für dich brauchst. Und wenn es einfach nur eine Stunde allein sein ist oder mit der Freundin einen Kaffee trinken. Auch eine kurze Zeit ist sehr wertvoll. Ich hoffe, dass es bald besser wird und deine Tochter besser in den Schlaf kommt. Lieben Gruß Steffi Rex
Banu28
Hallo, bin nicht die Expertin, aber zweifache Mutter. Ich würde vielleicht etwas pragmatischer da herangehen. Wenn Deine Maus tagsüber nicht im Bettchen schlafen möchte, dann lass sie woanders schlafen. In diesem Alter schliefen meine Kinder überall, wo auch ich gerade war und herumhantierte: im Wohnzimmer auf der Krabbeldecke, in der Küche in der Wippe, auf einem Schaffell, im Babywagen im Garten (mit Gurt) usw. Babys wollen oft gar nicht in einem stillen Extra-Bett liegen. Sie möchten einfach mittendrin sein, da, wo das Leben stattfindet und wo Mama werkelt. Es ist eine noch sehr neue Vorstellung der westlichen Welt, dass ein Baby am Tag abseits in einem stillen Bett liegen sollte, um zu schlafen. Versuche, den Schlaf Deines Babys für Dich etwas beiläufiger zu gestalten. Schlafe nicht mit, lege Dich auch nicht mit hin. Sorge für eine weiche Unterlage, eine halbwegs ruhige Atmosphäre, und dann arbeite ein bisschen (Küche, Schreibtisch, Wäsche sortieren usw.), während Deine Maus allmählich müder wird, Dich sehen kann, und dann irgendwann einschlummert. Ich habe beim ersten Kind auch noch sehr starre Vorstellungen gehabt davon, was ein Baby „sollte“ und nicht sollte, was gut für es ist, weil doch alle es so machen. Ich habe gelernt, dass flexible, pragmatische Lösungen viel besser sind und sehr entlasten. Ich habe aufgehört, meinen Kindern feste Vorstellungen überzustülpen und angefangen, Lösungen zu suchen, die zu UNSERER Familie passen. Sie müssen nicht im Lehrbuch stehen und auch nicht für andere Familien geeignet sein, sondern nur für uns. Damit bin ich sehr gut gefahren, es hat den ganzen Alltag wirklich entspannt. Wenn eine bisherige Methode im Alltag nicht oder nicht mehr gut funktioniert, probiere eine neue aus! Wirf starre Vorstellungen über Bord und schau, was zu Deinen Baby und seinen Bedürfnissen, aber auch zu Deinem Tagesablauf passt. LG
Isabell898
Vielen Dank für die ausführlichen Hilfestellungen und Antworten! Unser aktueller Tagesablauf ist sehr ruhig und entspannt. Gegen 7h aufstehen, dann bekommt sie etwa 120ml Pre Bis etwa 9h/9.30h Spielen auf der Krabbeldecke bis sie quengelt und die Augen reibt und müde wird und dann gehen wir ins Beistellbett und dann fängt es an mühsam zu werden. Ich lege mich hin mit ihr, spiele ihre Spieluhr und sonst tun wir nichts. Kein Spielen, gar nichts. Einfach kuscheln, streicheln. Sie schafft es aber trotzdem nicht. Jetzt wo ich Ihnen gerade schreibe, sind wir schon gute 40 Minuten im Bett obwohl sie schon 2 mal fast eingeschlafen ist. Es nützt alles nichts. Dann wir gehen meistens spazieren und Kleinigkeiten einkaufen. Mittags gegen 12.30h gibt es Gemüse-Fleisch-Brei und dann gegen 13h Mittagsschlaf, der mal besser und mal schlechter klappt. Am Nachmittag wieder 120-150ml Pre und Abends gegen 18.30h den Abend Milchbrei. Entweder rühre ich mit Pre Schmelzflocken selbst an oder ich nehme schon fertige Abendbreie. Um etwa 19h gibts nochmal etwa 120ml Pre. Nachts nochmals etwa 1-2 Flaschen Pre zu 150ml. Dazwischen wenn wir zuhause sind, wird meistens gespielt auf der Krabbeldecke, Buch gelesen, oder Musik gehört. Alles ganz ruhig und entspannt. Vielen Dank!
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