Frage im Expertenforum Im Wochenbett und danach an Stephanie Rex:

Baby mag es nicht getragen zu werden

Stephanie Rex

 Stephanie Rex
Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Baby mag es nicht getragen zu werden

MartinaS.

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Liebe Frau Rex,  unsere Tochter, genau 12 Wochen alt, mag es nicht getragen zu werden am Körper. Jedesmal wenn wir sie an der Brust tragen, überstreckt sie ihren Kopf nach hinten. Irgendwann fängt sie auch an zu quengeln/weinen. Wenn wir sie aber umdrehen, also nach vorne tragen, dann ist alles okay. Am liebsten mag sie es nur auf dem Boden sein oder in ihrer Federwiege (dort schläft sie auch immer ein). Ich frage mich, ob das alles noch \"normal\" ist? Auch wenn ich einen Kaiserschnittt hatte, aber das Bonding und Stillen funktionierte von Anfang an. Wir haben auch eine Trage. Dort wird meist am Anfang gebrüllt, dann schläft sie ein und wenn sie wach ist geht das zappeln wieder los. Für mich ist es irgendwie komisch, da es doch heißt, Babys sind Traglinge. Liegt es noch am Alter, oder müsste ich mir eventuell Sorgen machen bezüglich der Bindung? Ich habe keine Ahnung was ich falsch gemacht haben sollte :(. Gesundheitlich ist seitens des Osteopathen und Kinderarzt alles in bester Ordnung. Viele Grüße Martina


Stephanie Rex

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Liebe MartinaS, grundsätzlich kann ich sagen, dass Eltern erst einmal nichts falsch machen. Ihre Entscheidung und überlege und ihr trefft es in diesem Moment richtig für euch. Gerade die Anfangszeit mit einem Baby ist eine komplett neue kennen Lernzeit und bedarf Feingefühl, Bauchgefühl und ganz viel beobachten, reflektieren und sich langsam aufeinander einzustellen. Durch die Federwiege ist eure Tochter gewohnt, immer wieder Bewegung zu sein. Federwiege hört sich erst einmal sehr gut an und die Kinder schlafen darin sehr gut ein. Allerdings kommen Sie mit der Ruhe und dem normalen getragen werden ohne ständiges wippen wie auch das normale schlafen in einem Bett nicht mehr zurecht! Natürlich ist das Bonding und die Kuschelzeit nach einem Kaiserschnitt wichtiger denn je. Die Kinder sollten allerdings lernen, dass sie auch in Ruhe schlafen und einschlafen. Wenn Kinder dies nicht lernen, benötigen Sie immer wieder im Alltag Bewegung. Auch ihr Gehirn kommt durch diese ständigen auch minimalen Bewegungen einer Federwiege nicht zur Ruhe, sondern es arbeitet ständig. Daher  würde ich dir raten, langsam aber sicher die Federwiege wieder aus zu schleichen. Deine Tochter kann natürlich bei dir auf dem Arm einschlafen und im Anschluss liegst du sie von einem warmen Arm in ein warmes Bett. Manche Kinder haben auch mit zwölf Wochen einen Wachstumsschub und benötige nur einmal mehr Nähe und Sicherheit.    Kuschel dein Kind viel auf den Arm und helfe deiner Tochter dabei, sich auch durch Ruhe zu entspannen und auch natürlich zu verarbeiten. Mach langsam und erwarte keine Sprünge von heute auf morgen. Kinder müssen sich mit einer Veränderung auseinandersetzen und diese erst einmal verstehen.    Alles liebe dir und ein schönes Wochenende! Stephanie Rex 


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