Biene86
Liebe Frau Rex, gerne würde ich Ihnen meine momentane Situation schildern und bedanke mich schon hiermit für Ihr offenes Ohr. Ich habe im Dezember mein zweites Kind bekommen. Bisher lief alles gut. Ich würde sagen, ein ganz normales Baby mit guten und schlechten Tagen - ein Baby halt und keine Maschine. Das Schlafen war auch gut. Am liebsten natürlich auf dem Arm,aber ab und zu ist meine Tochter auch alleine eingeschlafen. Wenn sie eingeschlafen war konnte man sie ablegen und sie hat auch längere Zeit am Stück geschlafen. Manchmal tagsüber bis zu 4 Std. Nachts hatte sie Schlafphasen von 3 bis 8 Std. Seit zwei Wochen ungefähr hat sich die Situation allerdings verändert. Sie schläft nur noch auf dem Arm ein und wacht immer nach 30min auf. Auch nachts ist sie sehr unruhig und man braucht mehrere Anläufe,bis sie abends dann wirklich tief schläft. Die Schlafphasen sind nachts nun viel kürzer und auch im Schlaf wirkt sie unruhiger und zuckt und erschreckt sich. Können Sie sich erklären,warum sich die Situation so verändert hat? Ist das normal in dem Alter (14Wochen)? Haben Sie einen Tipp für mich? Herzliche Grüße
Liebe Biene86, es wird sich sicherlich komisch für dich anhören, aber wie wunderbar, dass deine Tochter sich momentan so gut entwickelt. Diese Zeichen der Veränderung zeigen, dass sich deine Tochter mitten im Wachstumsschub der zwölften bis 15. Lebenswoche sich befindet. In diesem Entwicklungsschub passiert sehr viel mit den Kindern. Sie können nun wesentlich deutlicher ihre Umgebung erkennen, d.h. ihre Augen haben sich sehr gut entwickelt. Ebenso arbeitet das Gehirn momentan auf Hochtouren und du wirst sicherlich merken, dass dein Kind dich an lächelte wenn du es an lächelst. Die Kinder lernen in dieser Phase ihre Eltern nach zu machen oder auch Zungenspiele mit zu machen. Genauso entwickeln die Kinder in dieser Zeit ein kleines Verständnis für ihre Hände und ihre Füße. Es macht ihnen Spaß diese außerordentlich zu bewegen und zu strampeln. Wahrscheinlich hört deine Tochter ganz genau zu, wenn du mit ihr sprichst und schaut dir nach wo du hingehst. Im gesamten entwickeln sich die Kinder in ihrer Sensorik und in ihrer Motorik. Dies führt dazu, dass in solchen Phasen das Schlafverhalten und auch das Essensverhalten sich verändern Deine Tochter merkt, dass sie momentan viel mehr wahrnimmt und auch vielleicht ihren Kopf schon etwas besser halten kann. Dies sind alles Sachen die für die kleinen zu verarbeiten sind. Dadurch suchen Sie die Nähe der Mutter und gewinnen dadurch Sicherheit und Geborgenheit. Was ich immer wieder empfehlen kann, gerade in solchen Phasen, ist wieder einen Schritt zurück zu gehen. In dem du das Bettchen vor wärmst. Deine Tochter kommt somit von einem warmen Arm in ihr warmes Bettchen. Manche Kinder benötigen sogar noch mal gepuckt zu werden und auch in der Nacht ein kleines warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch oder an den Füßen. Zusätzlich kannst du ein getragenes Schlafanzug Oberteil von dir als Spannbettlaken in ihr Bettchen legen. Somit riecht sie dich und hat das Gefühl, dass du bei ihr bist. Wenn du sie von deinem Arm in ihr Bettchen legst, lege sie eine Zeit lang genau in die Position wie sie bei dir auf dem Arm oder auf deinem Brustkorb lag. Selbst wenn es die Bauchlage ist, so ist es okay, solange du dabei bist. Ist deine Tochter tief und fest eingeschlafen, solltest du sie wieder in ihre normale Schlafposition legen. Ich hoffe sehr, dass ich dir ein wenig weiterhelfen konnte und du mit diesem Wissen deine Tochter etwas besser verstehst und ihr vielleicht auch mit den Tipps helfen kannst und ihr beide nachts besser zur Ruhe kommen könnt. Alles liebe! Steffi Rex
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