Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Wie soll ich damit leben ?

Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn

Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn
Psychologische Psychotherapeutin

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Frage: Wie soll ich damit leben ?

sunny-1989

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Hallo Ich habe ein Sternenkind mein Sohn Ilay wurde am 12.9.22 per Notkaiserschnitt geholt. Leider war es bereits zu spät. So ist es abgelaufen: Ich bin am 11.9. nachts aufgewacht weil ich alle 4 Minuten Wehen hatte. Ich habe das erstmal beobachtet, die Abstände wurden nicht kürzer es war soweit alles ok. Am Vormittag verschwanden die Wehen sogar wieder, nachdem ich noch 1 std geschlafen hatte bin ich aufgestanden und hatte ganz plötzlich sehr starke Schmerzen im Bauch, fühlte sich wie eine Dauerkontraktion an. Mein Mann und ich sind dann direkt ins Krankenhaus gefahren, ich wurde untersucht, ctg wurde gemacht. Es war soweit immer noch alles ok. Ich hatte aber immer noch diese starken Schmerzen. Aber die Hebamme meinte das wären nur Senkwehen… die Stunden vergingen, die Schmerzen wurden immer mehr. Mit taten dann rechts die Rippen und die Schulter weh und auf den Rücken legen war gar nicht mehr möglich. Die Ärztin meinte ich hätte Zug bekommen und die Rückenschmerzen würden in den Bauch strahlen… jegliches Schmerzmittel brachte aber nichts. Am Abend gegen 21:30 hat die Ärztin gesagt das wir gehen können, sie könnten jetzt nichts mehr für mich tun. Ich soll zuhause nochmal in die Badewanne gehen… mittlerweile tat mir auch die linke Seite der Rippen weh. Als ich aufgestanden bin musste ich mich vor Schmerzen übergeben. Wir bekamen noch eine Tablette gegen Übelkeit. Das ctg war immer ok und auf dem Ultraschall der zuvor gemacht wurde konnte man auch nichts auffälliges erkennen. Wir hatten die Option im Krankenhaus zu bleiben, aber ich dachte mir bevor ich hier noch ewig liege mit meinen Schmerzen und die nichts dagegen tun… da könnte ich zuhause tatsächlich lieber nochmal in die Badewanne.. es sollten ja nur Rückenschmerzen sein… Zuhause angekommen waren die Schmerzen noch stärker, ich bin nicht baden gegangen weil ich Angst hatte nicht mehr raus zu kommen vor Schmerzen. Habe dann kurz geduscht, mein Mann hat mir den Rücken anschließend ein bisschen massiert. Ich habe dann fürchterliche Schmerzen auf der Brust bekommen und sagte zu meinem Mann das er mich ganz schnell hinstellen soll. Alleine ging das schon nicht mehr. Ich habe geschrien vor Schmerzen mich sofort wieder übergeben, wurde kaltschweißig. Ich habe zu meinem Mann gesagt das die im Krankenhaus meinen Sohn sofort rausholen müssen. Ich konnte nicht mehr gehen, kaum noch etwas sehen oder hören, hatte atemgeräusche. In der Notaufnahme habe ich gedacht wenn nicht sofort etwas passiert sterbe ich hier. Ich hatte einen Puls von 200 und einen kaum noch vorhandenen Blutdruck. Die Oberärztin hat sofort einen Notkaiserschnitt gemacht da die Herztöne von meinem Sohn sehr schlecht waren. Als sie den Bauch aufmachten kam ihnen sehr viel Blut entgegen, die Hinterwand der Gebärmutter war gerissen, meinen Sohn konnten sie nicht retten. Eine Stunde haben sie versucht ihn zu reanimieren aber leider erfolglos. Ich hatte massive innere Blutungen, ca 3,5 Liter Blutverlust. Ich habe eine ganz tiefe Trauer in mir und eine große Wut auf die Ärzte und die Hebamme. Die mich für wehleidig hielten und mich einfach nicht ernst genommen haben. Diese Hilflosigkeit war furchtbar. Ich weiß nicht wie ich damit fertig werden soll, ich habe auch eine Angststörung bekommen. Was soll ich nur tun :(


Dr. Almut Dorn

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Sie brauchen Unterstützung! Gibt es in Ihrer Nähe eine Gruppe des Vereins Verwaiste Eltern? Oder andere Trauerberatung? Auch eine Schwangerenberatungsstelle kann sofort einige Gespräche anbieten! Versuchen Sie nicht alleine damit klar zu kommen. Sie sind traumatisiert, es ist ein großes Unglück geschehen. Unter den Begriffen Sternenkinder, Sterneneltern finden Sie gute Internetseiten. Auch das Buch von Hannah Lohtrop: Gute Hoffnung, jähes Ende kann helfen.


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