Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Verbundenheit zu Kinder

Frage: Verbundenheit zu Kinder

nikamia

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Guten Abend Frau Dr. Thron, ich habe zwei Kinder, einen Sohn drei Monate alt und eine Tochter 3,5 Jahre alt. Ich liebe beide Kinder sehr, habe mich aber leider schon in der Schwangerschaft meiner Tochter gegenüber deutlich verbundener gefühlt als meinem Sohn. Es sind beides Wunschkinder und während der Schwangerschaft dachte ich noch es würde an der Zeit liegen, die ich weniger zur Verfügung hatte als in der ersten Schwangerschaft. Aber nach der Geburt war es genauso. Vielleicht liegt es daran, dass ich auch die große immer noch sehr stark beschützen möchte. Sie ist sehr sensibel und der Papa versteht sie nicht immer gut, sodass eigentlich schon immer ichfürs trösten zuständig war. Außerdem ist sie mir charakterlich sehr ähnlich. Als Baby brauchte sie viel Ruhe und Geborgenheit. Ihr kleiner Bruder ist ganz anders, er will viel mehr erleben, teilhaben, kann aber auch mal fünf Minuten für sich sein. Er bekommt auch viel Aufmerksamkeit von mir, wird im Tuch getragen, schläft nie alleine. Immer im Tuch (bei Papa oder Mama) oder im Bett an meiner Brust. Aber er ist viel mehr bei Papa, als es bei seiner Schwester der Fall war, weil sie mich eben auch viel braucht und es durch coronabedingtes homeoffice möglich ist. wir sind beide ,der Papa und ich, viel und weitestgehend ausgeglichen für beide Kinder da. Aber ich habe häufig beiden gegenüber ein schlechtes Gewissen. Ich gebe mir viel mühe, habe aber immer wenn ich mich um das eine Kind kümmere das Gefühl das andere Kind zuverlässigen. Die Kinder verstehen sich gut und haben sich sehr lieb. Ich hoffe, dass ich zu dem kleinen noch einen genauso guten Draht entwickeln werde wie zu seiner Schwester. Ist es normal, dass manleichtunterschiedlich für seine Kinder empfindet? Ich würde es ihnen nie sagen. Ich möchte sie ja gleichberechtigt behandeln und sie sollen sich beide gleichermaßen geliebt fühlen. Vielen Dank für die Möglichkeit Ihnen hier Fragen zustellen.


Dr. Almut Dorn

Dr. Almut Dorn

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Da Frau Dr. Thorn zur Zeit im Urlaub ist, übernehme ich die Beantwortung an Ihrer Stelle. Für mich hört es sich so an, dass Sie mit beiden Kindern sehr gut verbunden sind. In verschiedenen Entwicklungsstadien brauchen Kinder ja sehr unterschiedliche Zuwendungen und tatsächlich ist es "normal", dass man an einem Kind etwas besonders schätzt und an dem weiteren Kind auch anderes. Es hört sich für mich aber auch so an, dass Sie einen sehr sehr hohen Anspruch an sich selber haben "alles richtig machen und fühlen" zu wollen. Wenn Sie den Eindruck haben, sich immer mehr unter Druck zu setzen, könnte Ihnen auch eine Beratung in einer Beratungsstelle z.B. für Erziehung oder für Familien guttun.


MaJa2017

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Liebe Nikamia...auch wenn dein Beitrag schon eine Weile her ist....vielleicht liest du meinen Beitrag ja noch. Als ich deine Geschichte gelesen habe, musste ich ganz stark an die von Jesper Juul beschriebene intuitive Verbindung denken. Ich weiß nicht ob du davon schon einmal etwas gehört/gelesen hast. Vielleicht hilft dir ja sein Buch dazu weiter um deine unterschiedliche starke Verbundenheit zu deinen Kindern besser zu verstehen. Alles Liebe, MaJa2017


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