Sonja2793
Guten Tag, wir versuchen mittlerweile seit 4 Jahren ein Kind zu bekommen. Seit fast einem Jahr sind wir im Kinderwunschzentrum in Behandlung. Wir stehen jetzt kurz vor der 2. IVF Behandlung, nach bereits auch einem gescheiterten Kryoversuch. Nun ist es so, dass ich beruflich auch täglich mit dem Theme Kinderwunsch, Schwangerschaft aber auch Schwangerschaftsabbruch zu tun habe. Mit fällt es Tag für Tag schwerer mich für die Arbeit zu motivieren, die ich eigentlich liebe. Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Haben Sie einen rat für mich?
Ich antworte heute für Frau Dr. Thorn. Der Wunsch sich vor den traurigen und schmerzlichen Gefühlen zu schützen ist sehr verständlich. Nicht wenige Frauen ziehen sich in der Kinderwunschzeit von schwangeren Freundinnen und jungen Familien zurück. Auch dieser Impuls ist verständlich, führt aber längerfristig zu manch einem Abbruch von Kontakten, die einem vielleicht wichtig gewesen wären. Sie bekommen jetzt in dieser emotional sehr belastenden medizinischen Behandlung "die volle Breitseite", Sie können sich dem Thema gar nicht entziehen und sind auch noch mit allen Facetten den Kinderwunsches und des Nicht-Wunsches konfrontiert. Sich den inneren Schmerz zuzugestehen und ihn mit Ihren engsten Vertrauten zu teilen, ist eventuell hilfreicher als immer gegen diese Gefühle anzukämpfen, sie nicht haben zu wollen. Wenn Sie sich zugestehen, dass es privat schwer fallen darf, jetzt, im Moment, in dieser Phase, dann können Sie vielleicht wieder bewusster in die "professionelle Rolle" gehen und Ihre Themen etwas in den Hintergrund stellen - aber nur im Job!
Sonja2793
Vielen Dank für den Rat. Wir haben von Anfang an kein "Geheimnis" aus unserer Situation im Freundeskreis gemacht und ich versuche auch offen mit engen Freunden über alles zu reden aber ich habe einfach das Gefühl ich stehe in einem Kreis und um mich Rum nur diese Themen und es trifft mich überall..... es ist wirklich hart....
Esmeralda
Kannst du dir nicht evtl. im Privatleben Zeiten schaffen, die frei sind vom Kinderwunsch? Man könnte ja auch mit Freunden vereinbaren, dass man einen Abend mal ausgeht o.ä. und das Thema ausgeklammert bleibt. Ich finde es ja gut, dass du offen drüber sprechen kannst. Aber wenn die anderen denken, dass du auch jederzeit darauf ansprechbar ist, bist du ja nie "davor sicher".
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