Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Psychische Belastung

Frage: Psychische Belastung

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Frau Dr. Dorn, Seit 2 Jahren haben mein Mann und ich Kinderwunsch. Seit 1 Jahr sind wir in Behandlung. 4 Insemination, 1 ICSi und 1 negative Kryo bis jetzt. Unsere Ärztin ist sehr optimistisch gerade wegen meines jungen Alters, dass es klappen wird mit der Schwangerschaft. Der Grund für die Icsi liegt auf seiten meines Mannes. Ich bin so niedergeschlagen und streite oft mit meinem Mann. Er hält mich für ungeduldig und fühlt sich schuldig. Ich will nicht mehr weitermachen. In unsere Ehe habe ich zwei kleine Töchter mitgebracht. Zudem belastet mich meine Arbeit so sehr ich gehe nur noch hin um eines Tages dort meine Schwangerschaft zu verkünden um dann ein Beschäftigungsverbot zu bekommen und anschließend auch Elterngeld zu erhalten. Mein Mann wirft mir vor nur ein Kind mit ihm zu bekommen um endlich aufhören zu können mit meiner Arbeit. Ich könnte auch so kündigen aber falls ich dann schwanger werden würde wäre dies natürlich schlecht für das Elterngeld. Sie sehen ich drehe mich im Kreis. Ich habe solche Hassgefühle auf mich und meinen Körper und indirekt vermutlich auch auf meinen Mann. Ich weine nur noch und sehe wenig optimistisch in die Zukunft. Haben sie vielleicht einen Rat für mich?


Dr. Almut Dorn

Dr. Almut Dorn

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Bei Ihnen geht es ja nicht nur um Belastungen rund um den Kinderwunsch, sondern es haben sich viele Themen angehäuft, die sich gemeinsam zu einer regelrechten Krise auftürmen und miteinander verknüpfen. Wie man in solchen Krisen reagiert hat häufig auch etwas mit der gesamten Vorgeschichte zu tun. Ich würde Ihnen dringend eine Beratung wenn nicht Psychotherapie empfehlen. BeraterInnen zum Thema Kinderwunsch (und anknüpfende Themen) finden Sie hier: https://www.bkid.de/fuer-ratsuchende/beratungsfachkraefte-in-ihrer-naehe/


Juna3

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Liebe Sila, ich habe gerade zufällig deinen Beitrag hier gelesen. Ich weiß nicht, ob dir meine Antwort weiterhelfen wird, aber ich dachte, ich versuche es zumindest einmal. Ich befand mich ca. im März auch in einem ganz tiefen emotionalen Loch. Der Kinderwunsch hat mein komplettes Denken und Handeln bestimmt, ich hatte keine Lust mehr auf nichts. Alles erschien mir total sinnlos. Ich habe mich dann in die Hände einer guten Heilpraktikerin begeben, die auch Hypnosetherapien macht. Ich war zwar sehr skeptisch, aber nachdem ich keinen anderen Ausweg mehr wusste, hab ich es einfach versucht. Ich hatte insgesamt zwei Sitzungen und muss sagen, ich kann seitdem anders mit vielen Dingen umgehen. Der KiWu ist natürlich geblieben und ist auch weiterhin sehr belastend, aber viele andere Dinge, die irgendwo in meinem Unterbewusstsein herumgeschwirrt sind, konnten geklärt werden. Ich habe immernoch schlechte Tage, an denen ich traurig bin und besorgt was den Kiwu angeht, aber ich habe jetzt auch wieder viele sehr gute Momente, in denen ich mich auf andere Dinge freuen kann. Vielleicht wäre das ja auch was für dich... Wenn das nichts bringt, würde ich dir auch zu psychologischer Unterstützung raten. Manchmal hilft es ja schon, einfach offen darüber reden zu können. Liebe Grüße und alles Gute, Juna


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