Malou85
Liebe Frau Dr. Thorn, ich bin aktuell an 6+5 schwanger nach unserem ersten Kryoversuch für ein Geschwisterchen. Unser Sohn ist nach der 1. ICSI entstanden und 10 Monate alt. Unser Sonnenschein und ganzes Glück! Nun sieht es leider so aus, als wird die Schwangerschaft nicht halten. Ich muss mit einem Abort rechnen. Rational kann ich das gefasst nehmen, das Risiko besteht nunmal v.a. in der Frühschwangerschaft, aber emotional könnte ich den ganzen Tag heulen. Der ganze Versuch war ein Krimi: erst schlug die Stimulation nicht an wie sie sollte, dann war die Blasto auf einmal "mittelprächtige Qualität", trotz schnell positiver Schwangerschaftstests war das HCG immer sehr niedrig und stieg nur schleppend an, jetzt sieht man bislang nur eine leere Fruchthöhle etc. Inzwischen habe ich schon richtig Panik vor jeder Blutabnahme und jedem Ultraschall, sogar immer wenn ich auf Toilette gehe habe ich Angst. Für meinen Mann ist es OK, wenn wir es bei einem Kind belassen. Er unterstützt dennoch das Geschwisterprojekt. Wenn es jetzt nicht klappt, weiß ich einfach nicht, was wir machen sollen. KÖRPERLICH schaffe ich noch viele Behandlungen, mental bin ich mir da nicht sicher. Meine Angst vor einem erneuten Verlust ist jetzt groß. Außerdem kostet natürlich jeder Versuch einige Euros. Für mich wäre es vielleicht okay, nur ein Kind zu haben, aber für unseren Sohn wünsche ich mir Geschwister. Ich hatte auch einen Bruder und wollte ihn niemals missen. Ich fühle uns als Familie irgendwie noch nicht vollständig. Was meinen Sie, wieviele Rückschläge erträgt eine junge Familie? Vielleicht haben Sie die richtigen Fragen. Dass ich die Entscheidung gemeinsam mit meinem Mann treffen muss und sie uns keiner abnehmen kann, ist mir klar. Vielen lieben Dank, Malou
Liebe Malou85, ich hatte Ihre Frage beantwortet, doch offensichtlich ist mir oder dem System ein Fehler unterlaufen, und Sie haben meine Antwort nicht erhalten! Hier gerne nochmals: Natürlich kann Ihnen niemand die Entscheidung, ob Sie nach einer möglichen Fehlgeburt weitere Versuche starten, aber Sie könnten sich Unterstützung bei dieser Entscheidungsfindung holen (z.B. hier: www.bkid.de). Wichtig hierbei ist z.B. dass Sie beide auch ausreichend Kraft und Energie für Ihre Sohn haben und Sie für ihn da sein können. Bei den Beratungsfachkräfte können Sie über Ihre Ängste sprechen und entlastet werden - vielleicht trägt dies dazu bei, dass Sie die jetzige Schwangerschaft ein bisschen beruhigter angehen können. Herzliche Grüße Petra Thorn