Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zwischendurch mal was "zu naschen" geben?

Frage: Zwischendurch mal was "zu naschen" geben?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, muss ich mich eigentlich streng an die Breieinführungen halten oder kann ich meiner jetzt 6 1/2 Monate alten Tochter auch mal zwischendurch, wenn sie Hunger hat, ein paar Löffelchen zerdrückte Banane o.ä. geben und die Menge steigern, wenn es ihr schmeckt? Sie bekommt Mittagsbrei und seit 1 Woche Abendbrei, den sie aber (noch)nicht vollständig aufißt. Ansonsten trinkt sie wie ein Weltmeister vor allem nachts an der Brust. Größe und Gewicht sind gut (68,5 cm/7,6 kg). Sie ist ständig in Bewegung, unheimlich aktiv und lebendig, dreht und wendet sich, und es scheint, als würde sie sehr viel Energie sowohl verbrauchen als auch benötigen. Danke und viele Grüße Ines


Biggi Welter

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? Liebe Ines, was verstehst Du unter „streng an die Breieinführung halten"? Es muss keineswegs strikt eine Stillmahlzeit nach der anderen ersetzt werden. Bei der Beikost geht es ja zunächst nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, wie es leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden und bekommt zwischendurch halt auch mal was anderes. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, das war leider keine Antwort auf meine Frage. Die Frage war, ob ich meiner Tochter, 6 1/2 Monate alt, wenn sie Hunger hat, statt (oder gerne auch zusätzlich! zur)Muttermilch mal ein Löffelchen Banane o.ä. geben kann. Im übrigen weiß ich , dass ich natürlich nicht von einem Tag auf den anderen eine Stillmahlzeit komplett durch eine Breimahlzeit ersetzen kann. Darum geht es mir auch gar nicht. Andererseits ist doch aber auch klar, dass ein baby auch nicht mehr soviel MuMi trinken will oder kann, wenn es von einer kompletten breimahlzeit satt ist oder habe ich da was falsch verstanden??? Meine Tochter bekommt mittags brei und dazu Wasser und verlangt anschließend keine MuMi mehr. Abends gibts auch Brei mit Wasser und nachts dann wieder MuMi. Nichts für ungut, aber ich finde die Antworten hier teilweise etwas schubladenlastig und starr. mfG Ines


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Ines, auch wenn dir meine Antwort nicht gefallen hat und Du sie starr und schubladenlastig findest, bekommst Du keine andere. Ich habe dir geschrieben, dass Du deinem Kind jederzeit Beikost dazu geben kannst und nicht nur einmal am Tag, Du sollst nur nicht mehr als ein Nahrungsmittel pro Woche neu einführen. Du kannst den Brei auch siebenmal täglich löffelweise anbieten und wenn dein Kind satt ist, signalisiert es dies ja jetzt bereits deutlich. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinander folgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Es bietet sich an, die Mahlzeiten für das Baby mit den Mahlzeiten der restlichen Familie zusammenzulegen, da das Ziel ja schließlich ein gemeinsames Essen am Familientisch ist. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei und Du kannst Gemüse, Obst und andere Snacks anbieten.. Du solltest auch bedenken, dass dein Kind ja keine Riesemengen isst und zwar nach der Mittagsmahlzeit satt ist, aber das wohl nicht sehr lange. So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Du mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführst und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzst. Ich hoffe, diese Antwort ist dir nicht zu starr. Nichts für ungut Biggi


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