Mitglied inaktiv
Hallo, habe meine Zillinge sieben Monate voll gestillt. Danach habe ich mit Beikost angefangen, d.h. sie bekommen mittlerweile mittags einen Gemüsebrei, nachmittags Obst-Getreidebrei und morgens und abends Muttermilch. Dazu muss ich sagen, dass einer der beiden eine Gaumenspalte hat und ich deshalb die Milch für ihn abpumpen und mit einem Spezialsauger füttern muss. In einer Woche werden die beiden neun Monate alt. Ich pumpe morgens und abends ab und mußte jetzt leider feststellen, dass die Milch immer weniger wird... Ich möchte aber so gerne noch stillen, bis die beiden ein Jahr alt werden!!! Bringt es was, wenn ich wieder dreimal täglich abpumpe?? Kann ich dadurch die Milchmenge steigern??? Wenn ich tatsächlich nicht mehr genug Milch "produziere", welche Milch kann ich den beiden denn geben? Sie sind leider beide allergiegefährdet, wobei einer schon ein ganz schlimmes Ekzem hatte, angeblich aber nicht auf Nahrungsmittel allegisch reagiert (Soja, Weizen, Hühnerei, Kuhmilch - Allergietest aus dem Blut) sondern lediglich auf Katzenhaare (unsere Katze haben wir schweren Herzens weggegeben). Kann die reduzierte Milch evt. auch damit zusammenhängen, dass ich vor zwei Tagen das erste Mal meine Regel wieder bekommen habe? Liebe Grüße Susanne
? Liebe Susanne, das ist eine tolle Leistung mit Zwillingen so lange abzupumpen! Wenn nun die Milch zurückgeht, dann liegt das wahrscheinlich an zwei Punkten: Zum einen gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Einsetzen der Menstruation und einem vorübergehenden Rückgang der Milchmenge (wenn auch nicht bei allen Frauen) und zum anderen ist es wohl so, dass die Brust durch nur mehr zweimaliges Abpumpen plus das inzwischen vermutlich auch seltenere Stillen des anderen Zwillingskindes nicht mehr ausreichend stimuliert wird, um die Milchmenge auf dem gewünschten Niveau aufrecht zu erhalten. Der durch das Einsetzen der Periode bedingte Rückgang der Milchmenge ist in aller Regel nach einigen Tagen wieder beendet und ansonsten ist zu empfehlen, dass Sie (wieder) häufiger abpumpen, um so die Brust mehr zu stimulieren. Eventuell kann auch der Wechsel zu einem anderen Pumpenmodell sinnvoll sein oder - falls Sie noch kein Doppelpumpset verwenden - der Wechsel von Einfachpumpen zum Doppelpumpen. Achten Sie auch etwas auf sich, gönnen Sie sich soviel Ruhe wie es mit Zwillingen möglich ist, essen Sie einigermaßen ausgewogen (Kohlenhydrate wirken sich günstig auf die Milchmenge aus) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sollte sich die Milchmenge auf diese Weise nicht erhöhen lassen, wenden Sie sich bitte an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die Ihnen im direkten Kontakt gezieltere Tipps zum Abpumpen geben kann und Ihnen auch zeigen kann, wie Sie Ihre Brust massieren können, um zu einem besseren Pumpergebnis zu kommen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Falls tatsächlich ein Ersatz für die Muttermilch erforderlich werden sollte, sprechen Sie bitte mit Ihrer Kinderärztin/arzt darüber, ob eine HA-Nahrung oder eine normale Pre-Nahrung empfehlenswert ist. Pre-Nahrung ist der Muttermilch am weitesten angenähert und kann das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden. Nun versuchen Sie aber erst mal, ob sich die Milchmenge nicht durch häufigere Stimulation der Brust und (hoffentlich) etwas Ruhe wieder steigern lässt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die Tips. Nun ist es so, dass ich von Anfang an für jeden Zwilling eine Brust reserviert habe. Wenn ich jetzt mit der Doppelpumpe Milch entnehme, wird ja eine Brust auch doppelt beansprucht. Wäre das o.k.??? Ich pumpe jetzt also wieder dreimal am Tag und muss dementsprechend Milch zusammenkippen für eine Mahlzeit. Wie lange darf ich die Milch denn im Kühlschrank aufbewahren?? Meine Postleitzahl ist 22041 Hamburg - es wäre nett, wenn Sie mir die zuständige Stillberaterin raussuchen könnten. Vielen Dank und liebe Grüße Susanne
? Liebe Susanne, viele Zwillingsmütter weisen jeweils einen Kind eine Brust zu und wechseln nicht ab. Dies ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll. So ist es für die Entwicklung der Augen besser, wenn die Seiten immer wieder gewechselt werden und auch für die Milchbildung ist ein Wechsel besser, da dadurch die Milchproduktion gleichmäßiger angeregt werden kann und ein eventuell besser und effektiver saugender Zwilling für sein Geschwisterkind die Milchbildung mit erhöhen kann. Das Doppelpumpen ist immer dann, wenn es um die Erhöhung der Milchmenge geht sinnvoll. Für das Aufbewahren der Muttermilch gelten (bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern) die folgenden Richtlinien: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. In Hamburg haben Sie eine große Auswahl an LLL-Stillberaterinnen. Wenden Sie sich bitte an Frau Christel Opitz-Lüders (Tel.: 040 - 7015579). Sie kann Ihnen sagen, wo Sie die nächste LLL-Stillberatin in Hamburg finden. Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC gibt es in Hamburg etwa 14, hier können Sie sich an Frau Gudrun von der Ohe (Tel.: 040 - 815642) wenden, um zu erfahren welche für Sie am günstigsten wohnt. LLL-Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich, IBCLCs verlangen ein Honorar (die Höhe kann ich dir nicht sagen). Unter bestimmten Umständen bezahlen manche Krankenkassen die Beratung durch eine Laktationsberaterin. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse an, wie sie es handhabt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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