Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn wird jetzt bald sieben Monate und seit zwei Monaten sind die Nächte wieder sehr anstrengend. Alle zwei Stunden oder jede Stunde will David an die Brust und schreit wie am Spieß, und ist nicht zu beruhigen, wenn er das nicht bekommt. Ich bin am Ende, kann echt nicht mehr und muß jetzt auch wieder etwas arbeiten. David bekommt tagsüber so viel Zuwendung, wir tragen ihn viel, er ißt auch gut mittgas seine Beikost. Einschlafen abends ist auch kein Problem, aber eine bis zwei Stunden später ist er wieder wach und ab drei manchmal nur ganz schwer zu bewegen, weiter zu schlafen. Weißt Du einen Rat? In meiner Stillgruppe sagen sie, na ja, das ist so eine Phase, aber die hält jetzt über zwei Monate an. Liebe Grüße Iris
? Liebe Iris, leider kann ich dir auch nicht viel anderes sagen, als die Frauen aus deiner Stillgruppe: dein Kind ist in einer für dich sehr anstrengenden Phase, die leider keine Vorhersage darüber erlaubt, wie lange sie noch andauern wird. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Fahren den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Du Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Denke immer nur einen Tag weit und nicht „o Gott wie lange wird das noch so weitergehen?". Und vergiss dich selbst nicht: Gönne DIR etwas Gutes. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie anstrengend diese Tage und Nächte über Wochen hinweg sein können, aber ich weiß auch, dass es wieder besser wird und es wird auch bei dir wieder besser werden. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ja David schläft bei uns im Bett, zumindest die zweite Hälfte der Nacht. Einschlafen tut er in seinem Bett direkt neben meinem Bett. Aber nach dem ersten Aufwachen kommt er dann zu uns, weil er sonst auch nicht weiterschläft, oder ich gehe zu ihm, um ihn zu stillen. Das mit dem Haushalt machen wir auch schon so, ich denke mit kleinem Kind muß wirklich nichts perfekt sein. Heute nacht ging es besser, heute hat er wenigstens nach dem Aufwachen und Stillen gleich weitergeschlafen (macht er nicht immer). Na ja, dann muß ich da wohl durch! Ich hab manchmal das Gefühl, ich kann nicht mehr richtig denken und bis Dienstag muß ich an einem Vortrag arbeiten, den ich dann halten muß, das macht es halt so furchtbar anstrengend. Vielen Dank für DEine Hilfe aber! Iris