Zuviel Milchfett - an Biggi Welter (ist etwas lang geworden)

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Zuviel Milchfett - an Biggi Welter (ist etwas lang geworden)

Liebe Biggi Bin zur Zeit im 6. Monat mit meinem 2. Kind schwanger und nun erinnere ich mich so ganz langsam aber stetig an die grossen und vor allem sehr schmerzhaften Schwierigkeiten, die ich beim Stillen meines Sohnes hatte. Damals verklebten sich etwa 4 Wochen nach der Geburt beide Brustwarzen und da war für die Milch fast kein Durchkommen mehr. Im Spital in der Notaufnahme wurde ich überflüssigerweise sofort an den "Antibiotikatropf" gehängt und musste eine Woche im Spital bleiben. Die Stillberaterin hat aber gleich am nächsten Tag rausgefunden, dass ich zuviel Milchfett in meiner Muttermilch hatte und mir eine strenge Milchdiät verschrieben, also absolut keine Kuhmilch in der Nahrung. Das hat dann auch geholfen. Bis jedoch die verklebten und verstopften Milchkanäle wieder frei waren, vergingen sicher 4-5 Wochen und das war eine sehr sehr schmerzhafte Zeit. Habe aber nicht aufgegeben und das Stillen danach war eigentlich - abgesehen von einigen Staus - wunderschön. Und nun möchte ich diese Schmerzen nicht noch einmal erleben. Kennen Sie dieses Problem? Ist es sicherer in meinem Fall, gleich nach der Geburt (oder schon etwas vorher), die Milchdiät zu beginnen oder muss das Ganze gar nicht unbedingt wieder passieren? Oder anders gefragt: hat man Anlagen zu so etwas? Für einen Rat bin ich sehr dankbar. Liebe Grüsse. Katja

Mitglied inaktiv - 22.04.2002, 22:37



Antwort auf: Zuviel Milchfett - an Biggi Welter (ist etwas lang geworden)

? Liebe Katja, ich fürchte, da ist ein bisschen was durcheinander geraten. „Zuviel Milchfett" in der Muttermilch gibt es nicht, aber es gibt Frauen, die vermehrt zu Milchstaus und Brustentzündungen neigen und bei denen kann es zu einer Besserung kommen, wenn sie ihre Ernährung umstellen und möglichst auf gesättigte Fettsäuren verzichten und statt dessen ungesättigte Fettsäuren in ihrer Nahrung bevorzugen. Zusätzlich kann die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen. Sollten Sie erneut Probleme mit immer wieder kehrenden Stauungen haben, kann es sinnvoll sein, wie oben beschrieben zu verfahren. Was nun tatsächlich bei Ihnen die Probleme verursacht hat, kann ich Ihnen nicht sagen und vor allem macht mich stutzig, dass es mehrere Wochen gedauert hat, bis die Stauungen sich aufgelöst haben. Für das nächste Kind sollten Sie sich in jedem Fall nochmals (frau vergisst das nämlich leider oft recht rasch wieder) genau zeigen lassen, wie Sie korrekt anlegen und woran Sie erkennen, dass Ihr Baby richtig saugt. Leider sind Stauungen und viele andere Stillprobleme nämlich sehr oft einer ungünstigen Anlegetechnik zuzuschreiben. Außerdem sollte von Anfang an das Baby häufig angelegt werden, um Problemen mit einer zu prallen Brust und den daraus resultierenden Anlegeproblemen vorzubeugen. Uneingeschränktes Stillen nach Bedarf ist der beste Weg, dass die Stillbeziehung sich rasch gut einpendeln kann. Stillprobleme, die es beim ersten Kind ergeben haben, müssen sich nicht zwangsläufig bei einem weiteren Kind wiederholen. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 23.04.2002