Mitglied inaktiv
Hallo nochmal, ich wollte nur kurz ergänzen, dass ich eine elektrische Milchpumpe von Meleda benutze und mir im Krankenhaus die Bedienung gezeigt wurde. Trotzdem kommt fast nichts raus beim pumpen. Dass mein Sohn beim stillen nicht satt wird merke ich auch daran, dass wenn ich ihm nach dem stillen die Flasche gebe er noch mindestens 50 ml trinkt. Ich bin so traurig. Warum klappt so gar nichts wie ich es mir vorstelle?
? Liebe Karin, ich weiß, dass es in deiner unmittelbaren Nähe keine LLL-Stillberaterin gibt, aber doch in nicht all zu großer Entfernung gibt es eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC, Frau Helga Pasch Tel.: 0241-79938 und ich denke, dass es wirklich sinnvoll ist, wenn Du dich einmal mit ihr in Verbindung setzen würdest. So ist es zum Beispiel kein Beweis dafür, dass deine Milchmenge nicht ausreicht, dass dein Sohn nach dem Stillen noch 50 ml aus der Flasche trinkt. Ein Kind mit einem starken Saugbedürfnis trinkt unter Umständen noch eine große Menge aus der angebotenen Flasche, einfach weil es saugen will und dann Nahrung aus der Flasche - quasi als Nebeneffekt - fließt, die auch geschluckt wird. Auch die Tatsache, dass Du nur relativ geringe Mengen abpumpen kannst, bedeutet nicht automatisch, dass Du nicht mehr Milch bildest. Keine Pumpe kann die Brust so effektiv stimulieren und entleeren, wie ein gut trinkendes Kind. Es gibt Frauen, die trotz überaus reichlicher Milchbildung keinen Tropfen abpumpen können. Ich werde dir jetzt einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge geben, doch Du solltest dich wirklich auch an Frau Pasch wenden, die dir im direkten Kontakt ganz gezielt weiterhelfen kann. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deiner Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinen Babys ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit NICHT mit der Flasche, sondern einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Auch ein vielleicht verwendeter Schnuller sollte weggelassen oder zumindest der Gebrauch des Schnuller weitestgehend eingeschränkt werden. Alles Saugen des Babys sollte an der Brust stattfinden. In aller Regel, lässt sich mit den oben genannten Maßnahmen die Milchproduktion recht rasch wieder ankurbeln und an den Bedarf des Kindes anpassen. LLLiebe Grüße Biggi