Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt fast 12 Wochen alt und wird noch voll gestillt. Allerdings ist mir der Rhythmus langsam etwas unheimlich. Manche Mütter würden sich wahrscheinlich danach sehnen, nachts durchzuschlafen. Aber es ist tatsächlich so, dass die Kleine von ca. 21.00 Uhr bis 7.00 Uhr schläft. Tagsüber braucht sie dann nur etwa 4 bis 5 Mahlzeiten. Sie trinkt recht ausgiebig (ca. 15-20 Min. pro Seite) und saugt auch recht kräftig. Danach schläft sie etwa eine Stunde, will dann aber wieder beschäftigt werden. Manchmal quengelt sie dann wieder ein bisschen und schläft nochmal ne Runde. Erst dann hat sie wieder Hunger. Mir kommt das schon etwas unheimlich vor, vor allem weil ich keine Babywaage mehr habe, um ihr Gewicht zu kontrollieren. Ich habe auch schon versucht, sie vor dem 2. Nickerchen zu stillen, aber dann trinkt sie nicht richtig. Insgesamt macht sie aber einen ganz zufriedenen Eindruck und schreit auch nicht sehr viel. Aber trotzdem mache ich mir ein wenig Sorgen. In meinem schlauen Buch steht nämlich, dass ein Kind in ihrem Alter mit 4 Mahlzeiten warhrscheinlich zu kurz kommt. Was meinen Sie dazu?? MELI
? Liebe Meli, es ist außergewöhnlich, dass ein Baby in diesem Alter nur so selten nach der Brust verlangt, doch es muss nicht unbedingt sein, dass das Kind dabei nicht genügend Nahrung bekommt. Manchmal gibt es tatsächlich Babys, die mit so wenigen Mahlzeiten prima gedeihen. Und das ist der springende Punkt: Das Gedeihen und die Entwicklung des Babys. Einen Grund zum Eingreifen gibt es dann, wenn das Kind nicht gedeiht. Schauen Sie sich Ihre Kleine einmal in Hinblick auf die folgenden Punkte an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, wird Ihr Baby auch satt und gedeiht. Schauen Sie auch einmal in das Somatogramm II am Ende des gelben Vorsorgeuntersuchungsheftes. Wenn sich Ihr Kind dort entlang seiner Perzentile (der Kurve, die dort aufgemalt ist und mit der es begonnen hat) entwickelt, dürfte alles in Ordnung sein. Sollten die oben genannten Kriterien nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich am besten an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die mit Ihnen gemeinsam (und eventuell auch noch der behandelnden Kinderärztin/arzt) überlegt, was Sie tun können, um Ihre Milchmenge an den Bedarf des Kindes anzupassen und sein Trinkverhalten zu verbessern. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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