Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Muttermilch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zu wenig Muttermilch

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und ich stille ihn bisher voll. Jetzt ist es aber so, dass ich immer mehr abnehme obwohl ich soviel esse wie ich kann. Dann liest man natürlich in allen Ratgebern, dass das Kind dann soviele Giftstoffe aus meinem Körper abbekommt , ist das richtig? Was soll ich tun? Ich habe mir jetzt auch eine Milchpumpe geholt, weil ich das Gefühl hatte, dass mein Sohn nicht ausreichend trinkt und nicht zunimmt,und ich mußte feststellen, dass ich nicht mehr wie 120 ml rausbekomme, also pumpe ich zwischendurch ab und gebe ihm nach der Brust noch MuMi aus der Flasche. Normalerweise sollte ich dann doch auch automatisch mehr Milch produzieren oder? Tue ich aber nicht. Was kann ich tun, damit mein Kind wirklich ausreichend ernährt wird?


Biggi Welter

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? Liebe Jule, 120 ml beim Abpumpen ist eine sehr gute Leistung und sicher nicht „nur“. Außerdem ist es ohnehin fraglich, ob das überhaupt notwendig ist, denn die Gewichtsabnahme der Mutter bedeutet nicht automatisch, dass die Milchmenge zurückgeht. Bevor Sie sich jetzt verrückt machen, schauen Sie Ihr Kind an, denn das Gefühl, das Kind würde nicht zunehmen ist kein sicherer Ratgeber: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass `nassA ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann ist davon auszugehen, dass Ihr Baby gedeiht.Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich bitte an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und an Ihre Kinderärztin/arzt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Wenn Sie mehr abnehmen, als es Ihnen recht ist, dann schauen Sie, dass Sie sich mehr Ruhe gönnen (wenn irgend möglich) und gönnen Sie sich Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lassen Sie sich vielleicht vom Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Sie mit einer Hand essen können. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, können Sie zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Außerdem kann es sinnvoll sein, dass Sie sich einmal ärztlich durchchequen lassen, vor allem auch die Schilddrüse. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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