MartinaAnna
Liebe Biggi, schon wieder ich :) Danke für die Antwort - mein Problem ist ja nicht, dass es gar nicht verkürzen od auslassen geht , denn tagsüber kann ich meinen Sohn wunderbar ablenken. Das Problem ist nur, dass er nicht weiterschlafeb kann nachts ohne Stillen und dann putzmunter ist. Er mag kuscheln gar nicht , bewegt sich dann immer mehr, stößt meine Hand weg usw. Auch Nachthemd oder Kuscheltiere fetzt er in hohem Bogen durch die Luft und turnt. Tagsüber kein Problem, dann spielen wir , statt lang zu Stillen aber nachts? Wie kann er schlafen, wenn er kuscheln und streicheln und singen nicht mag? Ich liebe das Stillen, es nervt mich gar nicht; nur kann es nachts nicht immer eine ganze Stunde dauern u 2 Std später schon wieder für 40min usw.. :) Liebe Grüße Martina
Liebe Martina, auch da braucht es Konsequenz und viel Geduld, deshalb rate ich meist dazu abzuwarten, bis ein Baby von alleine die Reife bekommt und länger schläft. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus und braucht eine gewisse Reife, um länger schlafen zu können, leider lässt sich das schlecht forcieren. Sicherlich kannst du aber versuchen, einen gewissen Tages- bzw. Nachtablauf zu sichern, in dem dein Baby sich auskennt und langsam lernt, wann Ruhezeiten sind. Auch Rituale helfen sehr, das Baby kann sich an Strukturen gewöhnen und kennt den Alltag irgendwann genau. Solange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Kind spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch Weinen oder Schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst du während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Abende und Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet, haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Liebe Grüße Biggi
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