Mitglied inaktiv
Ich habe am 3.8. einen Sohn zur Welt gebracht (eine Woche zu früh). In der Klinik hat es mit dem Stillen nicht geklappt, zu wenig Geduld der Schwestern? Auch hat er die Brust erst mit Stillhütchen akzeptiert. Anfangs waren dann die Abstände alle 4 Stunden, dann alle 2 Stunden. Warum trinkt er so wenig in so langer Zeit an der Brust, und warum nimmt er dann anschließend die Flasche zum Nachfüttern mit abgepumpter Milch nicht an ? Ich möchte, daß er an der Brust trinkt und nicht, daß ich alles abpumpen muß, um zu wissen, daß er genug bekommt. Sie schaffe ich das ?
? Liebe Annette, ein Kind, das mit einem Stillhütchen an der Brust trinkt, braucht etwa vier Mal so viel Energie, um die gleiche Menge Milch aus der Brust zu trinken, wie es ohne Stillhütchen aufwenden müsste. Deshalb dauern die Stillzeiten mit Stillhütchen meist sehr viel länger. Stillhütchen sollten (wenn überhaupt, denn sie schaffen meist mehr Probleme als sie scheinbar lösen) nur bei Betreuung durch eine damit erfahrene Stillberaterin kurzfristig eingesetzt werden. Es ist daher am besten, wenn Sie sich jetzt so bald wie möglich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Sie und Ihr Kind sehen kann. Eine Kollegin vor Ort kann dann mit Ihnen gemeinsam einen Plan ausarbeiten, wie Sie das Kind von den Hütchen entwöhnen können. Sie kann Ihnen außerdem erklären, wie Ihr Sohn lernen kann, ohne Hütchen korrekt und effektiv an der Brust zu trinken. Um die notwendige Milchmenge aus der Brust zu entleeren ist das korrekte Anlegen und das effektive Saugen des Baby unerlässlich. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Was noch wichtig für Sie ist, ist dass Sie wissen, dass Babys zu bestimmten Zeiten Wachstumsschübe durchleben. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Klassische Zeiten für Wachstumsschübe sind: • zwischen dem siebten und vierzehnten Tag • zwischen der vierten und sechsten Woche • zwischen dem dritten und vierten Monat doch wie immer, sind auch hier die Babys Individualisten und es gibt eine sehr große Schwankungsbreite. Lassen Sie sich wirklich von einer Kollegin vor Ort unterstützen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Annette, ich glaube, die Abstände von 2 Stunden sind ganz normal. Das ändert sich auch wieder. Mein Sohn hat anfangs sogar alle Stunde getrunken (rund um die Uhr und dann hat er auch immer 1 Stunde lang genuckelt). Das ging aber nur ein paar Wochen so, dann hat sich der Rythmus auf ca. 3-4 Stunden eingependelt. Ich würde an Deiner Stelle erst gar nicht mit der Flasche anfangen (oder nur im Notfall), denn irgendwann gewöhnt er sich daran und will gar nicht mehr an Deine Brust, weil es für ihn natürlich einfacher ist. Ich glaube, es schränkt auch Deine Milchbildung ein, wenn Du ihn teilweise mit der Flasche fütterst. Weiterhin viel Glück beim Stillen!