Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zink-Tabletten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zink-Tabletten

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, kann ich während der Stillzeit unbedenklich Zink-Tabletten nehmen oder ist eine Überdosierung möglich und dann ggf. schädlich für die Kleine? Und wie sieht es mit Vitaminen aus der "B-Gruppe" aus? Ich habe nämlich gehört, daß man mit Zink-Präparaten den üblichen Haarausfall lindern kann (wenn das überhaupt stimmt...). Im voraus herzlichen Dank für die Antwort! LG Luca


Biggi Welter

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? Liebe Luca, generell gilt, dass weder Vitamin- noch Mineralstoffpräparate einfach so ins Blaue hinein genommen werden sollten, sondern nur bei einem nachgewiesenen Mangel. Sprich deshalb in jedem Fall zuerst mit deiner Ärztin/Arzt, ob die Einnahme bei dir sinnvoll und notwendig ist. Bei nachgewiesenem Mangel können sowohl Vitamine als auch Mineralien auch in der Stillzeit eingenommen werden. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haar, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer „Normalisierung" des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft „therapieresistent" ist: „der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von Östrogenen". Abwarten wird vermutlich das Einzige sein, was hilft. LLLiebe Grüße Biggi


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