mimi81
Hallo, ich bin voll am stillen. Mein kleiner ist am 08. März auf die Welt gekommen. Seit 4 Tagen wird er abends nicht mehr satt. ich still ihn wenn ich ihn ins Bett tu ganz normal und er braucht trotzdem noch ca. 60 ML Pre Milch. Er schläft nachts auch nicht mehr so gut. Er kommt jetzt wieder alle 2-3 Stunden (also so wie tagsüber auch). Erst dachte ich es sei ein Schub als er Nachts öfters kam das geht schon 2 Wochen so, aber jetzt reicht ihm wohl die Milch nicht mehr. Kann das sein dass ich doch schon mit dem Mittagsbrei anfangen sollte? Ich wollte eigentlich schon bis so 6. Monat voll stillen. Vielen Dank für die Antwort. Michaela
Liebe mimi81, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder selbst das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Es kommt sehr viel häufiger vor, als die meisten Menschen glauben, dass ein Kind ab der Einführung der Beikost schlechter schläft und nicht, wie es landläufig immer wieder verbreitet wird, besser. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
mimi81
Hallo Biggi Welter , ich weiß leider nicht wie man eine Rückfrage zu Ihrer Antwort stellen kann. Das mein Kleiner Nachts alles 2-3 Stunden kommt ist ja auch ganz ok. Mich wundert es nur, dass ihm Abends die Brust plötzlich nicht mehr reicht und ich Ihm noch zwischen 40 und 60 ml Anfangsmilch geben muss. Ich versuch ich dazu zu zwingen noch länger zu Trinken aber irgendwann verweigert er (nach ca. 30 min) und ich geb ihm die Anfangsmilch. Sonst leg ich ihn in sein Bettchen und er schreit wie am Spieß, wenn er die Anfangsmilch noch liegt er ins Bettchen ist zwar noch etwas unruhig aber findet in den Schlaf. (Ich muss erwähnen zahnen tut er auch noch seiter neuestem)