Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter (9 Monate) zappelt beim Stillen dermaßen rum, dass ich mir Gedanken mache, ob das noch "normal" ist :-(. Wir sitzen meistens auf dem Sofa, sie liegt auf meinem Schoß und saugt. Bis der Milchfluß einsetzt, ist es ganz schlimm. Sie läßt nicht los, dreht sich aber mit der Brust im Mund mal auf den Bauch und steht dann im Vierfüßlerstand auf meinem Bauch, dann dreht sie sich auf den Rücken und zappelt - ich wußte gar nicht, dass man sich angedockt so winden kann... so geht das ständig, bis die Milch endlich läuft. Dann wird es etwas besser und sie fuchtelt nur noch mit den Armen rum oder zupft sich am Ohr. Sie ist auch sonst sehr aktiv, schläft tagsüber kaum und nachts zur Zeit sehr schlecht, ich muss auch nachts zwischen 3 und 5 x stillen :-(, zwischendurch jammert sie viel. Beikost kriegt sie 2 Mahlzeiten (zur Zeit mag sie aber nicht recht essen), wird 3-4 x so gestillt und nach den Beikostmahlzeiten auch. Ich stille sehr gern, gehe aber inzwischen doch oft auf dem Zahnfleisch :-(... außerdem habe ich noch 2 große Kinder, sodass mit tagsüber mal kurz ausruhen nicht viel ist :-). Zur Zeit zahnt sie grade mal wieder (das ist bei ihr immer ein wochenlanges Gezerre *seufz*) und ich hatte beim letzten Zahn schon das Gefühl, dass das Stillen in dieser Zeit wieder wehtut. Kann es sein, dass sich der Speichel beim Zahnen irgendwie verändert, sodass die Brustwarzen mehr wehtun? Sonst habe ich damit keine Probleme, sie hat ja schon 5 Zähne und beißt eigentlich auch so gut wie nie... Vielen Dank und ein frohes Osterfest Emily
Liebe Emily, während der Zahnungsperioden kann sich derSpeichel des Kindes tatsächlich so verändern, dass er die Haut der Brustwarze und des Warzenhofes reizt und es zu Wundsein kommt. Eventuell reibt auch ein neu durchgekommener Zahn an deiner Brust. Hier hilft abwarten, ständiges Wechseln der Stillposition und dünnes Eincremen der Brust mit hochgereinigtem Wollfett. Deine Tochter bekommt Beikost. Auch das kann dazu führen, dass deine Brustwarzen wund werden. Achte darauf, dass sie immer den Mund leer hat, ehe Du sie anlegst. Nahrungsreste im Mund können wie Scheuersand wirken beim Stillen. Eventuell lässt Du deine Tochter erst einen Schluck Wasser trinken, ehe sie an der Brust trinkt. Es kommt gelegentlich auch vor, dass die Mutter auf etwas allergisch reagiert, was das Kind isst, wenn es unmittelbar nachdem es das jeweilige Nahrungsmittel gegessen (oder getrunken) hat, an der Brust trinkt. Hier ist dann manchmal Detektivarbeit angesagt. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Hast Du ein Tragetuch? Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinenKopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuche es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön "Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Ich kann dir empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem wirst Du sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie dein kleines Menschlein. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi