Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Zantac und stillen

Frage: Zantac und stillen

trinity1910

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Liebes Stillberatungsteam! Bei mir wurde ein Zwerchfellbruch diagnostiziert. Gegen das höllische Sodbrennen wurde mir Zantac 150 mg (bei Bedarf) sowie Iberogast (2x 20 Tropfen) verschrieben. Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und ich stille nach wie vor voll. Laut Arzneimittelkodex ist Zantac (Wirkstoff Ranitidin) mittlerweile während der Stillzeit freigegeben, war aber davor verboten. Daher meine Frage: Wie sehr schadet es meinem Kind, wenn ich es ab und an nehme? Geht das Zeug sehr stark in die Muttermilch über? Ist es vielleicht besser, wenn ich es abends nach der letzten Stillmahlzeit nehme? Mein Sohn schläft nämlich nachts so um die 8 Stunden durch. Geht es dann trotzdem in der gleichen Art und Weise in die Muttermilch über oder weniger? Am liebsten würde ich ja gar nichts nehmen, aber das halte ich einfach nicht aus. Das brennt so schrecklich stark! Vielen Dank für Informationen und Tipps! LG


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Liebe Trinity1910 ich zitiere dir mal, was in der Medikamenten-Datenbank der Embryotox zu finden ist: "Stillzeit Pharmakokinetik: HWZ: 2,3-3 h; Proteinbindung: 15%; molare Masse: 314; relative Dosis: 4,5-12%; M/P-Quotient: 0,6-24; orale Bioverfügbarkeit: 50%. Klinik: Bezüglich des Übergangs in die Muttermilch scheinen große individuelle Unterschiede zu bestehen. Ranitidin kann in der Muttermilch akkumulieren. Aufgrund von 2 Studien und unter Zugrundelegen der höchsten Milchspiegel wurde geschätzt, dass ein voll gestillter Säugling bis zu 20% der Menge erhält, die zur Ulcusprophylaxe bei Neugeborenen verwendet wird. (1,5 mg/kg NG, alle 8 Stunden, FG 0,5 mg/kg alle 12 h). Symptome bei den gestillten Säuglingen durch eine mütterliche Therapie sind bisher nicht beschrieben worden. Empfehlung: Ranitidin ist in der Stillzeit akzeptabel. H2-Rezeptor-Antagonisten, von denen angenommen wird, dass sie weniger in die Muttermilch übergehen, sollten bevorzugt werden, z.B. Famotidin." Was euer individuelles "Risiko" betrifft so solltest du deinen Arzt bitten, sich die Mühe zu machen und bei der Embryotox eine individuelle Empfehlung einholen zu lassen. Das kann er und es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Lieben Gruß, Kristina


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