Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Will mein Baby doch nicht traumatisieren..

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Will mein Baby doch nicht traumatisieren..

MartinaAnna

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Liebe Biggi, schon wieder ich mit einer Frage! Da ich ja wegen des Herzens ein bissi weniger stillen soll und mein Sohn (10Monate alt) mich gerade auch wieder so beißt (vermute, er zahnt wieder. Is immer so wenn er beißt), versuchte ich, ihn zwar zu stillen gegen den Hunger u Durst, aber wenn es dann ins Einschlaf- und Dauernuckeln überging, es zu beenden und einfach so mit ihm zu kuscheln , ihn zu streicheln und zu wiegen - allerlei versuchte ich. Dabei erklärte ich liebevoll, dass er ja schon satt sei und wir doch auch so kuscheln könnten . Er schrie aber so schlimm und verzweifelt,  es hörte gar nicht auf, er zitterte immer am ganzen Leib. Selbst als ich ihn dann irgendwann wieder nuckeln ließ, weinte er noch lang weiter.  Ich habe Angst, ihn zu traumatisieren. Wie kann ich das schaffen, ohne dass es ihm so irre schlecht geht dabei? Ich weiß, die Brust zu verwehren ist oft mit Wehmut verbunden, aber sooo schlimm dass er zittert , muss das sein ? :-(   LG Martina


Biggi Welter

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Liebe Martina,   nein, dein Kind wird nicht traumatisiert, aber es trauert und das ist okay! Dein Kind spürt deine Zweifel und Ängste und reagiert darauf, deshalb ist Klarheit jetzt echt wichtig. Deinem Kind scheint das Stillen noch sehr viel zu bedeuten und du wirst KEIN Argument finden, welches dein Kind verstehen kann. Deshalb ist es wichtig, dass du konsequent bleibst, wenn du dich zum Wenigerstillen entscheidest. Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist, dass dein Kleiner spürt, dass du ihm zwar die Brust entziehst, nicht aber deine Liebe. Je klarer und sicherer DU bist, umso leichter machst du es deinem Kind. Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst. Versuche, ihn liebevoll zu begleiten und gestehe ihm auch seine Trauer und auch seine Wut zu, denn für deinen Sohn ist es nicht leicht, auf einmal ohne Brust einschlafen zu müssen. Dein Kleiner wird es jedoch verkraften, denn du bist sein Leuchtturm und er wird sich an dir orientieren. Ihr schafft das, bleib ruhig und gelassen! Lieben Gruß Biggi  


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