Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieviele Stillmahlzeiten?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wieviele Stillmahlzeiten?

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Hallo Biggi! Brauche mal wieder deinen Rat! Meine Tochter ist nun knapp 7 Monate alt und bekommt seit ca. 6 Wochen Beikost. Morgens stille ich sie, mittags schafft sie mittlerweile ein ganzes Gläschen Karotten/Kartoffelbrei. Ich versuche ihr zwischendurch Wasser zum trinken zu geben, aber das lehnt sie strikt ab! Nach dem Brei biete ich ihr noch die Brust, möchte sie aber auch nicht. Nachmittags bin ich arbeiten und sie bekommt vom Babysitter ein halbes Gläschen Birnenmus mit einem in Wasser aufgelösten Zwieback, viel trinken tut sie aber dabei nicht. Gegen 18:00 Uhr stille ich sie, da trinkt sie aber auch nicht besonders viel, sie saugt nur ein paar Minuten kräftig. Bevor sie gegen 19:30 Uhr ins Bett gepackt wird, lege ich sie nochmals an, da nuckelt sie aber nur mehr oder weniger. Bis vor ein paar Tagen hat sie sich 1-2x die Nacht gemeldet, aber im Moment klappt es ganz gut mit dem schlafen und sie schafft ca. 8 Stunden am Stück ohne stillen auszukommen. Mir kommt das alles recht wenig vor, sie kam als "Leichtgewicht" zur Welt (3050g bei 54cm) und ist jetzt lt. Kinderarzt ein "zartes Kind" (6830g bei 72 cm). Laut Arzt hat sie in letzter Zeit zu wenig zugenommen und deshalb mach ich mir nun Gedanken, ob sie mehr Milchmahlzeiten bekommen muß... Sie macht einen munteren Eindruck, hat auch oft genug nasse Windeln. Ist das so in Ordnung? Hoffe, du kannst mir weiterhelfen! Vielen, vielen Dank im voraus! Liebe Grüße, Jutta


Biggi Welter

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? Liebe Jutta, das Kriterium „ausreichend nasse Windeln" gilt nur für ausschließlich gestillte Kinder, sobald das Kind andere Nahrung oder Flüssigkeit erhält, ist dieses Kriterium nicht mehr zur Beurteilung des Gedeihens geeignet. Deine Tochter ist in der Tat sehr leicht für ihr Gewicht, wurde allerdings auch schon als sehr leichtes Kind geboren, so dass hier unbedingt das ganze Kind und auch die Familie angeschaut werden muss, ob es sich eventuell schlicht um ein aus genetischer Veranlagung heraus sehr schlankes Kind handelt. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird entsprechend häufig gestillt, ist andere Milch nicht notwendig. Wird seltener gestillt, braucht das Kind einen Ersatz für die Muttermilch, entweder Milchbrei oder künstliche Säuglingsnahrung. Ich würde in deinem Fall nicht versuchen, dem Kind zwischendurch Wasser anzubieten, sondern es unbedingt häufiger anlegen. LLLiebe Grüße Biggi


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