Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie wieder ,,mehr,, stillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wie wieder ,,mehr,, stillen?

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hallo, habt ihr für mich tips wie ich wieder mehr milch produziere? das problem ist folgendes.mein kleiner fast 6 monate wurde bis vor ca. 4 wochen voll gestillt.dann hatte er eine phase in der er nachts alle 1,5 stunden kam und nicht satt wurde.das habe ich 3 wochen mit gemacht war aber dann total fertig und verzweifelt und habe angefangen ihm vor dem schlafen gehen eine flasche zu geben und tagsüber birne, da er auch probleme mit der verdauung hatte.habe ihn aber trotz alle dem immer wieder angelegt auch nachts.nun merke ich seit wochen nicht mehr das milch einschießt,bh wird auch nicht mehr nass und brüste auch nicht mehr so groß wie vorher.deshalb habe ich ihm immer mehr zugefüttert aus angst er bekommt nicht mehr genug,aber wie gesagt trotzdem immer wieder die brust gegeben.ich möchte aber wieder mehr stillen da er unser letzer ist und ich ihn so lange wie möglich die brust ermöglichen möchte.ist es nun vorbei?geht es überhaupt das ich ihn wieder voll stille,bis auf die flasche abends?danke für eure antworten. Grüsse tanja die trotz 4. kind fragen über fragen hat :-)))


Biggi Welter

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Liebe Tanja, da Du ja bereits zusätzliche Nahrung gibst, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. LLLiebe Grüße Biggi


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