Mojap
Liebe Biggi Unser Sohn ist 13 Monate alt. Ich stille tagsüber nicht mehr. In der Nacht will er sehr oft an die Brust. Dann, vor etwa 2 Monaten, begann er viel mehr zu essen und plötzlich trank er nur noch als ich ins Bett ging, um ca 2 und um ca 5.30. Ich war sehr erleichtert, denn das Nuckeln ist sehr anstrengend und das sogenannt sanfte nächtliche Abstillen finde ich nicht so sanft! Nun aber ist es wieder so, dass er ab ca 3 Uhr ständig erwacht, ständig die Brust will. Nuggi nahm er davor, nun wieder nur die Brust. Wenn ich sie nicht gebe, werden alle anderen wach und ich kann auch nicht schlafen. Zuviel Schlafen tut er nicht, er ist vor dem Mittagsschlaf und vor dem Nachtschlaf immer extrem müde. Vor zwei Monaten war ich am gleichen Punkt. Ich weiss nicht, hört das Nuckeln einfach auf`und was, wenn nicht? Ich habe schon mal versucht, die Brust nicht zu geben, er hat Ausdauer und hört nicht auf zu schreien. Ich denke dann, so kann man das Kind doch nicht weinen lassen. Klar, es wird begleitet, trotzdem. So macht mir das Stillen keine Freude, ist eine Last. Es soll für beide gut sein. Ich weiss grad nicht, wie weiter. Was sagst du dazu? Danke und lieber Gruss Mojap
Liebe Mojap, höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für dein Baby ein leibgewonnenes Ritual und es wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Baby das auch. Möchtest du wirklich abstillen oder bist du unsicher? Vielleicht versuchst du es damit, die Stillzeiten immer weiter zu verkürzen. Damit meine ich, du stillst dein Kind eine bestimmte Zeit und dann nimmst du es sanft von der Brust und streichelst es, kuschelst mit ihm, bietest ihm zusätzlich ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke an usw. Im Laufe der Zeit verkürzt du die Zeit an der Brust immer mehr. Eine Möglichkeit wäre es auch, dass du mit deinem Kind darüber sprichst, dass du das Stillen als unangenehm empfindest und dass du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen zum Einschlafen einzuschränken. Wenn du nicht mehr ständig stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine gewisse stillfreie Zeit in der Nacht einführst. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Wenn du dein Kind nicht wecken möchtest, dann wartest du eben einfach, bis es von selbst wieder kommt ;-). Natürlich kannst du deinem Kleinen während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das nun auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. Liebe Grüße, Biggi
Mojap
Liebe Biggi Danke für deine Worte. Er trinkt ausser 1 Brust am Abend und 1 Brust am Morgen nur noch in der Nacht. Es geht wirklich um das Nuckeln. Erst in der Nacht abstillen, dann später der Morgen und Abend. Letzte Nacht war wieder ganz schlecht, ab 1 Uhr. Und er ist selbst extrem unruhig, weil er so abhängig ist. Mit Wecker stellen in der Nacht kann ich mich nicht anfreunden, es gehe ja ums Nuckeln. Ich habe einfach Angst, dass er nicht aufhört mit schreien, er hat Ausdauer und dann einen "Schaden" davon hat. Ich sage ihm schon seit einigen Tagen, dass es nun ein Abschied nehmen ist. Anhänglich ist es eh schon.... Es ist schwierig. Lieber Gruss Mojap
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