Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wie weiter?

Frage: Wie weiter?

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Hallo Frau Welter, meine Tochter ist 8 Monate alt und 70cm groß und 7100 g schwer. Sie wird viel gestillt und nimmt nur ein paar Löffel Brei oder lutscht am Brot mit Butter rum. Wenn Sie nichts will schreit sie und geht mit dem Kopf weg, was ja in Ordnung ist. Sie hat aber dann weiterhin Hunger und ich stille Sie. Erst dann ist sie zufrieden. So langsam kann ich aber nicht mehr. Ich habe keine einzige Stunde für mich, da mein Mann unter der Woche nicht da ist, und meine Eltern weiterweg wohnen. Außderdem fremdelt sie gerade ein bißchen, deswegen will ich sie auch bei mir haben. Ich liege mich mit ihr Mittags immer hin und stille sie in den Schlaf, meistens schlaf ich auch mit ein, und nach einer Stunde trinkt sie im Halbschlaf nochmal. Sie schläft tags wie nachts im Elternbett mit. Soll ich sie Mittags mal versuchen im eigenem Bett schlafen zu lassen? Aber was ist dann mit dem Stillen? Ist sie mit 8 Monaten überhaupt reif dafür? Ich meine gerade, das sich irgendwas ändern muß, da ich nicht mehr so kann. Kennen Sie diese Gedanken? Danke


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Liebe sternßßß, oh ja, wir kennen das so gut - du bist nicht allein mit diesen Gedanken und Gefühlen. Ich glaube, fast jede Mutter, die ihr Baby länger als ein paar Wochen gestillt hat, war schon einmal an diesem Punkt!! Es ist völlig normal, dass du dich ausgepowert fühlst, und du stehst damit nicht allein da!! Hier darfst Du jammern und wohl jede Mutter kann dich wohl verstehen! Viele Frauen erleben zwischendurch eine Phase der Stillmüdigkeit. Sie wünschen sich wieder mehr Freiraum für sich und auch wieder mehr Verfügungsrecht über ihren Körper. Dieses Gefühl kennt vermutlich jede Frau, die längere Zeit stillt. Doch das ist letztlich nicht wirklich etwas, was sich durch Abstillen erreichen ließe, denn es ist nicht wirklich so, dass das Stillen die Frau „anbindet" und müde macht, sondern es ist die Mutterschaft. Wir alle haben irgendwann oder immer wieder einmal Sehnsucht nach dem Leben v.K. (= vor dem Kind) als „Mama noch eine Frau war". Muttersein ist einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet. Und an dieser Tatsache ändert sich nichts, ob frau nun stillt oder nicht, bzw. wie viel sie stillt. Glaub mir, diese anstrengende Zeit WIRD vorübergehen. Versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen. Genieße es, selbst auch zu ruhen oder gar zu schlafen, wenn ihr euch gemeinsam am Mittag zum Schlafen hinlegt. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Du dir genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für dich gönnst. Achte auf eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und denke daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, um so anstrengender kann es sein. Wenn deine Kleine bei dir schlafen darf ist das eher von Vorteil als von Nachteil: Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Sie jetzt ins eigene Zimmer/Bett zu bringen wird nicht gut funktionieren, denn sie scheint noch nicht so weit zu sein. Es ist eine Frage der individuellen Reife, wann ein Kind soweit ist, allein einzuschlafen, das lässt sich nicht ohne Nebenwirkungen erzwingen... Lieben Gruß, Kristina


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