Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie weiter mit der Ernährung?

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Frage: Wie weiter mit der Ernährung?

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Hallo Biggi Meine Tochter wird bald 11 Monate alt. Ich stille sie nach Bedarf, was an den meisten Tagen so 5 bis 6 Stillmahlzeiten auf 24 Stunden ausmacht. Ansonsten isst sie Brot, Knäckebrot, Reiswaffeln, Nudeln ohne Ei, Reis und gekochte Apfel- und Karottenstücke. Seit ca. einem Monat möchte sie am liebsten nur noch selber essen und seither mag sie keine Gemüse- oder Früchte-Getreide-Breie mehr. Deshalb stille ich sie jetzt auch wieder öfters, weil sie mit selbständig Essen natürlich viel weniger zu sich nimmt als noch zuvor mit den Breien. Nun möchte ich nach ihrem ersten Geburtstag langsam abstillen. Daher passt es mir nicht so recht, dass sie jetzt wieder vermehrt nach der Brust verlangt und dafür weniger isst. Obwohl ich den Sinn des Stillens nach Bedarf schon einsehe, kann ich mir nicht vorstellen, wie ich dabei abtillen kann? Offenbar haben meine Tochter und ich da wohl entgegengesetzte Wunschvorstellungen. Also nun zu den Fragen: - Kriegt meine Tochter mit dieser Ernährung (kaum Gemüse) alles was sie braucht? - Kann ich ihr nach dem ersten Geburtstag unbedenklich Kuhmilchprodukte anbieten oder doch besser noch künstliche Säuglingsmilch. Müsste ich Kuhmilch noch mit Wasser verdünnen? - Bei heissem Wetter hat sie kaum noch nasse Windeln. Sie trinkt höchstens 1 dl Wasser pro Tag. Sollte ich sie deshalb öfters anlegen? (Sie trinkt allerdings kaum und ist sehr unruhig, wenn sie keinen Hunger hat.) - Da sie zur Zeit keine Breie mag und mit ihren zwei Zähnen noch kein Fleisch kauen kann, fällt Fleisch momentan ganz aus. Ist das ein Problem wegen der Eisenversorgung? Danke für Deine Antworten! Nicole PS: Beim Mitlesen Deiner Antworten in diesem Stillforum habe ich mir schon sehr oft die Motivation zum Weiterstillen geholt (wollte eigentlich zwei Wochen nach der Geburt wegen einer Brustentzündung bereits abstillen). Danke für Deine wertvolle Arbeit!


Biggi Welter

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Liebe Nicole, danke für deine lieben Worte, vielleicht kann ich dich ja weitermotivieren :-). So lange deine Kleine noch gestillt wird, bekommt sie alle Vitamine und Nährstoffe, die sie braucht, außerdem bekommt sie ja Brot und Obst. Wenn dein Kind jetzt abgestillt wird, wird es wahrscheinlich nicht viel mehr essen und dann kann es tatsächlich zu Mangelernährung kommen. Es muss natürlich nicht sein und es gibt Kinder, die gut damit klar kommen, ich möchte dir wirklich keine Angst einjagen. Ab dem ersten Geburtstag kannst Du langsam beginnen, Kuhmilch zu geben, anfangs nur kleine Mengen. Sobald das Baby begonnen hat, Kuhmilch zu trinken, sollte die Mutter Vollmilch (keine Magermilch oder Milch mit nur 1,5 % Fettgehalt) anbieten, bis das Kind zwei Jahre alt ist. Kleine Kinder brauchen für ein optimales Wachstum natürliche Fette. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Wie sieht der Urin denn aus? Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Häufigkeit des Wasserlassens nachlässt. Wichtig ist daher wie der Urin aussieht. Ist er klar und fast geruchlos oder dunkel, konzentriert und mit scharfem Geruch? Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Wenn sicher ist, dass sie gesund ist, dann hab‘ Geduld. Dein Kind wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Baby dennoch nicht mehr trinken mag, dann versuche Wasser mit dem Löffel zu geben (die meisten Babys lieben es, selbst zu löffeln!) Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Ich hoffe, ich konnte deine Fragen ausreichend beantworten und ich wünsche dir, dass deine Maus bald besser isst und Du langsam abstillen kannst. Solltest Du noch Fragen haben, melde dich gerne wieder! LLLiebe Grüße Biggi


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