Monimahoni79
Hallo, mein Sohn ist 10,5 Monate alt und ich stille noch voll. Mit knapp 6 Monaten habe ich mit Beikostversuchen angefangen, aber bisher erfolglos. Mittlerweile lutscht er an Fingerfood herum, aber er würgt und kämpft mit jedem jedem Krümel, den er schlucken soll. Bei Brei macht er den Mund nicht auf. Flaschen/Tassen/Becher mit Wasser/Prenahrung verweigert er. In drei Wochen fahren wir in den Urlaub, vorher wollte ich gerne abgestillt haben, weil ich direkt nach dem Urlaub wieder vollzeit arbeiten werde. Für unruhige Stillnächte habe ich dann nicht genug Energie. Der Kinderarzt meinte, ich soll ubergangsweise abpumpen und ihm die Milch per Flasche geben. Aber vermutlich wird ja genau das der große Kampf, dass er die Flasche überhaupt annimmt? Wie lange kann sich ein Baby dagegen wehren, was meinen Sie? Kann ich beim abpumpen am Anfang beide Seiten abpumpen? Sonst müsste ich ja den ganzen Tag an der Pumpe verbringen?! Oder regt das die Milchbildung noch mehr an? Heute morgen habe ich 15 min jede Seite gepumpt und nur 50 ml rausbekommen... Der kleine trinkt so häufig, dass da einfach nicht viel übrig bleibt, denke ich. Was für eine Flasche und welchen Aufsatz sollte ich für ihn nehmen? Ich vermute, es sollte etwas mehr raus kommen aus der Flasche, damit er nicht die Lust verliert? Falls ich doch einen harten Schnitt machen muss und ich einfach wegfahre - muss ich diese Hormone schlucken oder kann ich mit behutsamen Abpumpen auch klar kommen? Soll er dann Prenahrung bekommen oder Folgemilch? Das sind erst einmal die wichtigsten Fragen, insgesamt bin ich echt total ratlos im Moment. Bei meinen großen Sohn hat das ohne Probleme geklappt, der hat mit 11 Monaten tagsüber gar nicht mehr gestillt und 4 Mahlzeiten gegessen, so dass das Abstillen dann nach zwei Nächten erledigt war. Aber der kleine scheint mir ein besonders hartnäckiger Fall zu sein... Viele Grüße!
Kristina Wrede
Liebe Monimahoni, leider kann ich dir nicht viel raten, was Flaschen und Aufsätze betrifft, weil das nicht unser Fachgebiet ist. Offensichtlich ist dein Kleiner noch nicht reif für feste Kost, und ich würde sie ihm dann auch nicht aufzwingen - das führt nur zu Essstörungen. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben Wer auch immer deinen Kleinen nach dem Urlaub betreuen wird, sollte jetzt schon damit anfangen, und auch alternative Füttermethoden ausprobieren. Das kann ein Teelöffel sein, mit dem die Milch gefüttert wird, oder die Becherfütterung, wie sie auch bei Frühchen verwendet wird (siehe http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc). Ihr könnt außer abgepumpter Muttermilch auch Kuhmilch oder Schafsmilch probieren, vielleicht ist etwas dabei, was ihm "taugt"? Nicht, dass ich "unken" wollte, doch ob die Nächte ruhig sind oder nicht liegt meist wenig an der Form der Ernährung. Wenn ihr jetzt eine schöne gemeinsame Urlaubszeit habt und du danach für dein Kind völlig überraschend, unerklärlich und plötzlich Vollzeit arbeitest und somit weg bist, ist das eine heftige Belastung, die sich durch vermehrte Unruhe ausdrüken kann. Diese Phasen der Veränderung sind von Natur aus eher unruhig als friedlich. Wenn du das weißt, kannst du sie vielleicht mit Geduld und Verständnis akzeptieren, um deinen Sohnemann gut zu begleiten. Für ihn wäre es tatsächlich am besten, wenn du ihn in der Zeit, in der ihr zusammen seid, weiter stillen könntest. Er kann nichts daran ändern, dass er nicht so weit ist, wie er sein sollte, damit das "Drumherum" klappt - er ist "nur ein Baby". Wenn es mit dem Pumpen nicht so klappt, liegt es nicht daran, dass dein Sohn zu viel wegtrinken würde, sondern dass der Milchspendereflex nicht ausgelöst wird beim Pumpen. Das ist ein häufiges Thema... VIelleicht helfen dir die Tipps aus diesem Infoblatt von LLLD: https://www.lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Muttermilch_gewinnen_und_aufbewahren.pdf Lieben Gruß, Kristina