Wie stille ich am besten schnell ab?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie stille ich am besten schnell ab?

Hallo, da ich unter Bluthochdruck leide und Methyldopa einnehme, welches wohl nicht mehr lieferbar ist (ein alternatives Präparat in der Stillzeit gibt es wohl nicht!?), muss ich nun innerhalb der nächsten zwei Wochen versuchen abzustillen. Ich selbst finde so ein ungewolltes und schnelles Ende sehr schlimm, einfach auch für meine Maus. Sie ist jetzt 6 1/2 Monate und ich habe bisher fast nur gestillt. Seit einigen Wochen versuchen wir es auch mit Brei, aber das klappt schleppend. Ich wollte Schritt für Schritt eine Brustmahlzeit gegen Brei tauschen und bis zum ersten Geburtstag ca. abstillen. So habe ich es bei meiner großen Tochter auch gemacht. Und nun sowas. Das Problem ist, meine Tochter verweigert die Flasche. Auch einen Nuckel nimmt sie nicht. Was soll ich tun. Haben Sie Tips für mich. Ich bin verzweifelt. Meine Idee war jetzt noch möglichst viel abzupumpen und dann immer wieder die nächsten Tage die Flasche anzubieten. Und wenn sie sie nimmt evtl. Immer mal eine Milchnahrung zwischendurch zu geben. Heut Abend ist der erste Versuch gescheitert. Ich habe meinen Mann mit der Flasche reingeschickt, als die Maus wach wurde. Sie wollte natürlich gar nicht und war erst zufrieden als ich mit der Brust kam. War es vielleicht ein unpassender Zeitpunkt. Sollte man es wie mit dem Brei anbieten, wenn der Hunger noch nicht zu groß ist. Ich finde diese knallharte Entwöhnung einfach schlimm für meine Kleine. Ich handle sehr bedürfnisorientiert und stille immer nach Bedarf. Sie ist bisher immer so entspannt und weint sehr selten. Dann weiß ich auch immer das sie etwas hat. Sobald ich dem nachgehe ist sie gleich wieder entspannt. Was soll ich nur machen. Gibt es Kinder die so verhungern oder nehmen sie irgendwann die Flasche nach totaler Verzweiflung? Montag will ich auch mit meiner Ärztin klären, was ist wenn ich die Tabletten ausschleichen lasse. Und vielleicht gibt es noch ein Wunder und sie werden wieder geliefert. Beste Grüße und Danke im Vorraus

von Kartinka333 am 15.06.2018, 22:30



Antwort auf: Wie stille ich am besten schnell ab?

Liebe Kartinka333, genau für Fälle wie diesen ist die Embryotox in Berlin da. Dein behandelnder Arzt kann und sollte sich an sie wenden, wenn es um ein alternatives Präparat geht. Wir hier können und dürfen keine Medikamentenberatung machen, doch ich kopiere dir gern einen interessanten Link zur Embryotox-Datenbank ein - wäre vielleicht eine Alternative? https://www.embryotox.de/dihydralazin.html Was ich nicht genau verstehe ist, warum du denkst, dass du nicht weiterstillen dürftest ohne das Medikament. Natürlich kenne ich deine Werte nicht, aber ich weiß von Müttern, die trotz Bluthochdruck (mit oder auch ohne medikamentöser Therapie) erfolgreich stillen. Google doch mal "Stillen" und "Bluthochdruck", dann stößt du sicher auf einige interessante Erfahrungsberichte. Dein Kind zum Essen zwingen geht wirklich nicht, und ja, es ist nicht gut, ihn jetzt so abrupt abzustillen - mal ganz abgesehen davon, dass es für dich auch nicht unbedingt gut ist. Abstillen sollte langsam, sehr langsam erfolgen, damit kein Milchstau auftritt und sich auch die Hormone allmählich umstellen. Zu schnelles Abstillen kann bei der Mutter zu emotionaler Instabilität führen... Ich würde an deiner Stelle noch einmal mit der Ärztin sprechen, gegebenenfalls auch eine 2. Meinung einholen oder das Geld nicht scheuen, eine IBCLC um ihre Empfehlung und Unterstützung zu bitten. IBCLC sind die Profis unter den Stillberaterinnen, sie arbeiten NICHT ehrenamtlich, dürfen (und können!) dafür aber auch Medikamente verschreiben und medizinisch beraten. EIne IBCLC in deiner Nähe findest du hier: http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html Lieben Gruß, Kristina Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 16.06.2018



Antwort auf: Wie stille ich am besten schnell ab?

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Auch wenn Sie mir leider überhaupt nicht weiter hilft. Embryotox kenne ich natürlich und das Problem ist eben, dass es keine wirklich zu empfehlende Alternative gibt. Und ich muss eigentlich dauerhaft Blutdrucksenker nehmen und man kann diese ja auch eh nicht von heut auf morgen weg lassen. Ich habe mich jetzt entschieden abzupumpen so viel wie möglich und immer wieder die Flasche anbieten. Hierzu hätte ich mir ein paar Tips gewünscht. Ich bin die letzte die für ein abstillen so abprupt ist (dachte das wäre raus zu hören). Manchmal geht es aber wohl nicht anders und hierzu hätte ich vielleicht Rat gebraucht und aufbauende Worte, dass mein Kind hoffentlich nicht verhungert und kein seelisches Trauma bekommt. Ich werde jetzt mit meinem Hausarzt klären wie groß das Risiko für mich ist, keine Blutdrucktsbletten mehr zu nehmen (habe leider als schlanker junger Mensch hohe Werte) und ansonsten vielleicht wirklich so eine Stillberater- Profi- Anlaufstelle wählen. Danke trotzdem!

von Kartinka333 am 16.06.2018, 08:11



Antwort auf: Wie stille ich am besten schnell ab?

Liebe Kartinka333, es tut mir leid, dass meine Antwort nicht deinen Bedürfnissen entsprochen hat. Aus dem, was du geschrieben hattest, konnte ich das nicht herauslesen. Und es tut mir erst recht leid, wenn meine Antwort so klang, als würde ich denken, du WILLST ihn abrupt abstillen. Du schriebst, du "musst"... und es gäbe kein alternatives Mittel gegen Bluthochdruck in der Stillzeit - ich hatte versucht zu zeigen, dass es vielleicht doch andere Medikamente gibt und recherchiert, ob du nicht doch weiterstillen könntest... denn wenn du vielleicht doch nicht abstillen "musst" dann wöre das Problem ja auf einfachste Weise gelöst. Zudem ging es mir in der ersten Antwort darum dir zu zeigen, dass es auch für dich nicht ohne Risiko ist, von heute auf morgen abzustillen... Natürlich versuche ich gern, dir auch in anderer Weise Unterstützung zu geben und hoffe, deine Fragen hier besser zu beantworten. :-) Zunächst einmal könnt ihr die Milch ja auch auf anderem Weg als mit der Flasche geben. Eine Trinklernflasche oder ein (Trinklern-)Becher funktionieren meist auch ganz prima und ja, oft hilft es, wenn jemand anderes die Milch anbietet. Bei dir weiß deine Kleine ja, wo die Originalquelle ist, sie kann deine Milch sogar riechen und versteht natürlich nicht, warum sie plötzlich nicht mehr stillen darf. Das ist der Grund, warum viele Stillkinder die Flasche kategorisch ablehnen. Hinzu kommt, dass das Gefühl im Mund ein ganz anderes ist, und die Saugtechnik nicht wie an der Brust... auch dies lässt manches Stillkind vor der Flasche zurückschrecken. Außer mit dem Becher ginge es auch, der Kleinen die Milch zu löffeln. Ob ein Baby irgendwann aus Verzweiflung die Flasche nimmt kann ich dir nicht sagen, weil mir da die Erfahrung fehlt. Die Mütter, von denen ich weiß, dass die Babys die Flasche verweigert haben, haben alternative Füttermethoden gewählt. Ich weiß von keinem Kind, das infolge des Abstillens verhungert ist, und ich bin sicher, auch deine Maus schafft es, gemeinsam mit euch einen neuen Weg zu finden! Dass die Kinder mit Wut und Trauer reagieren ist normal, und ja, sie erleiden kein seelisches Trauma, wenn sie dabei liebevoll und einfühlsam begleitet werden. Das bedeutet, ihnen zu signalisieren "Du hast allen Grund, verwirrt und ärgerlich zu sein. Aber es ist, wie es ist. Und ich stehe dir bei." Wenn du abpumpst, sind Portionen von 60 bis 120 ml empfehlenswert, denn das ist die durchschnittliche Menge, die ein Stillkind so trinkt. Und hier noch unsere allgemeinen Tipps zur Frage, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Ich hoffe, jetzt ist mehr dabei, was dir weiterhilft. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 16.06.2018



Antwort auf: Wie stille ich am besten schnell ab?

Ich bin nicht die Stillberaterin aber das Kind einer Frau die Zeit ihres Lebens Medikamente gegen Hypertonie einnehmen musste. Und muss! Beide Brüder wurden gestillt und das trotz Medikamente, sie musste ihres aber wechseln. Es gibt viele Alternativen die man weiterhin nehmen darf Hier in Forum gibt es auch einen Arzt der über Medikamente in der stillzeit berät! Da kam das Thema öfter auf! Frag doch mal bei ihm nach. Ich würde auch ganz einfach den internisten wechseln wenn deiner nicht mit zieht und einfach die bequemste Lösung sucht. https://m.rund-ums-baby.de/medikamente-in-der-schwangerschaft/Blutdrucksenker-waehrend-Stillzeit_386.htm

von Meyla am 16.06.2018, 16:33



Antwort auf: Wie stille ich am besten schnell ab?

Hallo nochmal, ich kam leider erst jetzt wieder zum Lesen. Vielen lieben Dank! Ja die zweiten Antworten helfen mir deutlich mehr!!! Tausend Dank dafür. Inzwischen habe ich mit meiner Hausärztin und Frauenärztin gesprochen und nein, es gibt kein wirklich zu empfehlendes Alternativpräparat. Lediglich einen Betablocker könnte ich noch nehmen, wobei man da das Baby sehr beobachten muss, da das wohl stark über die Muttermilch geht. Man darf dann auch frühestens drei Stunden nach Einnahme überhaupt stillen. Das kommt für mich erstmal nicht in Frage. Ich lasse jetzt unter Beobachtung meine Tabletten ausschleichen (sie reichen noch genau dafür, dann sind sie eh aufgebraucht) und dann schauen wir wie die Werte sind. Parallel versuche ich bei meiner Kleinen mit Breikost und Flasche voran zu kommen. So gewinne ich ja auch erstmal Zeit und entweder es klappt auch ohne Tabletten und ansonsten habe ich ja Zeit gewonnen und meiner Kleinen nicht so einen Druck gemacht. Und vielleicht geschieht noch ein Wunder und Stada liefert wieder. Drückt mir die Daumen. Besten Dank nochmal für die guten Tips zur Flasche und Co. Liebe Grüße

von Kartinka333 am 20.06.2018, 21:47