Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie schaffe ich es am besten abzustillen?

Frage: Wie schaffe ich es am besten abzustillen?

28Martina02

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Versuche meine 1 Jährige Tochter seid 2 Wochen abzustillen leider ohne Erfolg. Das Stillen ist zwar weniger geworden 2 bis 3 mal tägliche Stille ich sie. Leider schaffe ich es aber nicht zu verringern, da meine tochter sehr stark weint und mit der brust einschlafen möchte. Die Flasche nimmt sie zwar an aber kann damit nicht einschlafen. Sie kann manchmal ohne die Brust sich nicht beruhigen. Es gibt Tage da klappt es und tage wo sie sich ohne die brust nicht beruhigen lässt. Ich singe ihr was vor oder gehe mit ihr an die frische Luft aber am Ende muss ich sie doch stillen. Daher würde ich gerne Tipps haben was ich noch machen kann, dass ich komplett abstellen kann. Über jede Antwort und Tipps wäre ich sehr dankbar. Grüße, Martina


Biggi Welter

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Liebe Martina, da hilft nur viel Geduld, denn deinem Kind scheint das Stillen noch sehr wichtig zu sein. Wir empfehlen gerne die Pantley-Methode, welche sich oft bewährt hat, darum kopiere ich sie dir hier ein: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch Weinen oder Schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Im Idealfall ist jemand da, der dein Baby bis zum nächsten "Jetzt ist Stillzeit"-Signal nimmt, herumträgt und liebevoll begleitet. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und es nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ultima Ratio, wenn diese Methode nichts bringt, wäre noch die Methode von Jay Gordon: https://www.stillkinder.de/das-10-naechte-programm-fuer-besseres-schlafen-im-familienbett/ Auch sie ist zunächst einmal mit Stress verbunden, hat aber bei einigen Familien geholfen. Letztenendes bleibt nicht anderes übrig, als es auszuprobieren. Ich hoffe, dass dir meine Antwort weiterhilft. Liebe Grüße Biggi


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