Mitglied inaktiv
Hallo, ich hab da mal wieder ne Frage. Meine Tochter ist jetzt 8 Monate und 1 Woche alt. Ich habe den ersten Beikostversuch gemacht Ende Januar, also mit 5,5 Monaten, weil sie alle Stunde an die Brust wollte, damals wollte sie aber nicht so richtig. Dann haben wir wieder versucht mit fast genau 6 Monaten (1 Tag vorher, mitte Februar) und das klappte ganz gut, bis Mitte März... Dann bekam sie ihren 1. Zahn und begann den Brei zu verweigern. Zwischendrin ging es dann wieder mal und sie ass ordentlich, manchmal bis zu 150gr Gemüsekartoffelbrei. Jetzt geht das ganze aber wieder von vorne los. Sie verweigert mittags den Gemüsekartoffelbrei sowie nachmittags/frühabend den Getreideobstbrei... Ich denke es liegt derzeit am 2. Zahn der grad am durchbrechen ist, aber ich stelle mir ernsthaft die Frage ob das stillen alleine noch ausreicht... Ich habe leider keine Kontrollwaage, weiß also auch nicht ob sie gut zunimmt, aber ansonsten ist sie recht fit, wenn auch faul (krabbelt nicht usw)... Sie trinkt auch nicht wirklich viel, immer so zwischen 3-5 Minuten, Mengen sind ja schwer zu schätzen. Was kann ich ihr sonst noch geben, wenn sie keinen Brei mag? Lieber Brot? Aber sie fängt schon manchmal an zu würgen wenn im Brei Stückchen sind. lieben Gruß.
Kristina Wrede
Liebe still-water, schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein, und es gibt wirklich sehr viele Kinder die in dieser Zeit noch kein gesteigertes Bedürfnis nach anderer Kost haben. Solange sie dabei weiterhin gut gedeihen ist auch alles ok. Vielleicht liest Du einmal das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 μg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 μg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen.Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass ihr das Thema "Essen" nicht zum zentralen Punkt in eurem Leben werden lasst. Auch wenn es schwerfällt: Je entspannter du dem Essverhalten deines Kindes gegenüberstehen kannst, um so besser. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Ich hoffe, das beruhigt dich ein wenig. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Danke für die Antwort! Es beruhigt mich doch, dass es ausreicht. Mein Gefühl verbietet mir auch das Zufüttern mich Säuglingsmilch... Ich werde es einfach immer mal wieder versuchen. Vielleicht mag sie ja irgendwann mal was essen.
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