Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich mich beim Stillen besser entspannen ?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie kann ich mich beim Stillen besser entspannen ?

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Hallo Frau Welter, eigentlich soll man doch die Stillzeiten zum entspannen nutzen und sich voll seinem Kind widmen. Ich finde aber dabei keine Ruhe. Ich stille in der 3. Woche und habe immer noch diese schmerzhaften Nachwehen. Meine Nachsorgehebamme meint, die Schmerzen kommen von der Gebärmutter, die sich bei stillenden Müttern schneller zurückbildet. Oftmals muss ich auch das Stillen unterbrechen weil ich zwischendurch zur Toilette muss - obwohl ich kurz vorher schon war. Ich bekomme immer so tollen Harndrang. Mein Beckenboden ist noch zu schwach um mir das zu verkneifen und nur wegen so einem winzigen Schwab. (Ein Blaseninfekt habe ich nicht) Wenn ich das Stillen unterbreche ist meistens mein Kleiner noch nicht satt und schreit. Lege ich ihn dann wieder neu an will er erst mal nicht sofort trinken. Auch ich kann mich dabei nicht richtig entspannen. Können sie mir sagen wie ich mehr Ruhe beim Stillen finde. ? Liebe Grüße Susanne.


Biggi Welter

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Liebe Susanne, deine Hebamme hat recht, beim Stillen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet und das sorgt nicht nur dafür, dass der Milchspendereflex einsetzt, sondern auch dafür, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Oxytocin wird in der Geburtshilfe eingesetzt, um Wehen auszulösen und genau das ist das, was Du jetzt spürst, nämlich sogenannte Nachwehen. So schmerzhaft dies für dich ist, so ist es doch ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass die Rückbildung voranschreitet und nachdem dein Kind bereits drei Wochen alt ist, wird es nicht mehr lange dauern, bis die Rückbildung so weit ist, dass die krampfartigen Schmerzen aufhören werden. Bis dahin, kannst Du die Atem- und Entspannungstechniken anwenden, die Du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast. Setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Die Blasenschwäche kommt durch eine Schwäche des Beckenbodens, der während der Schwangerschaft und der Geburt doch einiges aushalten musste. Sprich mit deiner Hebamme über gezielte Rückbildungsgymnastik und Beckenbodenübungen. Es lohnt sich wirklich, wenn Du deinen Beckenboden jetzt ganz gezielt, regelmäßig und konsequent trainierst. Keine Angst, das bleibt jetzt nicht alles so. Du bist noch Wöchnerin und nicht umsonst wird immer wieder darauf hingewiesen, dass sich Wöchnerinnen schonen sollen. Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht! LLLiebe Grüße Biggi


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