Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann eine eingerissene Brustwarze (Hohlwarze) wieder heilen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie kann eine eingerissene Brustwarze (Hohlwarze) wieder heilen?

Schätterle3

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Hallo liebes Team, Folgende Situation: seit zweieinhalb Wochen ist unser drittes Kind auf der Welt und für meine Verhältnisse läuft das Stillen gut, aber optimal dann doch nicht. Ich habe an der linken Brust eine echte Hohlwarze und stille dank meiner Hebamme zum ersten Mal direkt (ohne Hütchen) ein Kind an dieser Brust, was mich riesig freut. Das Anlegen dauert zwar etwas, aber dank der Sandwich-Technik klappt es. Nun kämpfe ich mit folgenden Problemen: 1. Vor etwas mehr als einer Woche hatte ich einen hartnäckigen Milchstau an der linken Brust (die mit der Hohlwarze): beim Versuch die Kleine mit dem Kinn in Richtung der Rötung anzulegen, hat sie mir die Warze schrundig/blutig gemacht, da ich so mit der Position beschäftigt war, dass ich nicht aufs richtige Anlegen geachtet habe. Der Stau ist nach zwei Tagen weg gewesen. Aber meine Brustwarze ist ruiniert und will nicht heilen. Der Riss ist ca. 7 mm lang und genau an der "Kante" an der die Brustwarze sich nach innen zieht. Die Brustwarze geht nach dem Stillen wieder in die "Schlupfposition" zurück. Die Wunde nässt, sieht aber gut heilend aus bis zum nächsten Stillen. Da wird sie ja wieder rausgezogen und die heilende Stelle wieder auseinandergerissen. Andocken ist mittlerweile echt übel. Probiert habe ich bis jetzt: viel Luft, Wollfett und MultiMamKompressen. Linderung konnte ich keine feststellen, da wahrscheinlich das größte Problem in der Anatomie der Warze liegt. Die Kleine dockt meist richtig an, wenn nicht, löse ich gleich das Vakuum und lege erneut an. 2. An der linken Brust trinkt sie teilweise sehr unruhig, verschluckt sich manchmal und rüttelt mit dem Kopf, Brustwarze im Mund, hin und her. Vor dem Anlegen streiche ich bereits Milch aus, damit sie nicht komplett "überflutet" wird. Wie gehe ich am Besten damit um? Ich gebe es ja ehrlich zu, momentan graut mir vor dem Stillen mit der linken Seite. Vielleicht habt ihr noch Ideen? Meine Hebamme ist mit ihrem Latein am Ende. Viele Grüße, Schätterle


Biggi Welter

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Liebe Schätterle, es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Es tut mir leid, dass ich aus der Ferne nicht mehr als allgemeine Tipps geben kann, aber ohne Euch sehen zu können, kann ch nicht mehr dazu sagen. LLLiebe Grüße, Biggi


Schätterle3

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Vielen Dank für ihre Ausführungen. Wir sind nun einen Schritt weiter. Erstens haben wir eine Stillposition gefunden, die die Warze weniger beansprucht und in der die Kleine ruhiger trinkt. Zweitens hat die Hebamme nochmal genau beim Stillen beobachtet. Andocken, Haltung, Lippenstellung und Saugbewegung stimmen, aber die Zunge schafft es gerade so bis über die Kauleiste. Ihr Zungenbändchen ist ziemlich kurz. Wir wissen aber gerade nicht, ob wir das korrigieren lassen sollen oder noch abwarten, da es ja auf der Seite ohne Hohlwarze prima klappt. Zudem hat die Hebamme beobachtet, dass sie auf der Hohlwarzenseite Beißbewegungen, die ich immer als Klacken (nicht hörbar, nur fühlbar) wahrgenommen habe, macht. In der neuen Position ist es weniger geworden. Wir vermuten, dass sie so versucht die Warze zu halten. Oder haben sie eine Idee dazu? Was ist ihre Erfahrung mit einem knappen Zungenbändchen? In diesem Fall noch abwarten, ob die Warze noch heilt und es nur am nicht optimalen Anlegen lag?


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