CB85
Guten Tag! Meine Kleine ist 3,5 Monate und wenn sie wach und ausgeschlafen ist ein ganz toller Schatz. Leider schreit sie viel, vor dem Einschlafen und zuletzt auch an der Brust (siehe mein letzter Hilferuf). Tags trinkt sie alle 2,5 Stunden +/- 0,5 Stunden, nachts in letzter Zeit alle 2 Stunden +/- 10 Minuten! Ist ja aus Babysicht sehr bequem und nachvollziehbar, aber bedeutet für mich, dass ich seitdem kaum mal 2 Stunden am Stück schlafen kann. Nach dem Ablegen wacht sie oft wieder auf und will Nachschlag (bzw. wieder Nähe), sodass sich das schon mal sehr lange hinziehen kann. Tags hingegen trinkt sie meist nur so 10 Minuten oder ich beende die Stillmahlzeit irgendwann, wenn das Schreien mehr als das Trinken wird. Es zehrt sehr, (fast) jedes Mal beim Stillen Geschrei zu hören und nachts nicht zu schlafen. Mittlerweile tut mir schon der Rücken und die Seite weh, weil ich immer ihr zugewandt schlafe und auch am Tag oft stundenlang Babykissen bin. Da dann leider oft so verrenkt, dass ich selbst nicht mitschlafen kann oder sie macht nur Powernaps von 20 Minuten. Ich weiß nicht, ob man da überhaupt etwas tun kann, aber wie kann ihr sanft wieder ein häufigeres Trinken am Tag und weniger in der Nacht "angewöhnen"? Den Schnuller hatte ich versucht zu reduzieren. Mittlerweile spuckt sie den oft richtig zornig aus, wenn ich nachts damit versuche ein bisschen zu "ziehen" bis zur nächsten Stillmahlzeit. Wenn ich sie an mich hole, um ihr Nähe zu geben, schlafe ich erstens auch nicht besser, außerdem ist sie dann immer so geschwitzt, was ja auch nicht gut ist. Puh, kann man da überhaupt irgend etwas machen? Ich würde eigentlich gerne in ihrem ganzen ersten Lebensjahr stillen, aber jetzt sind es schon fast 15 Wochen und immer ist irgendwas :( Habe aktuell auch wieder eine Verhärtung. Meine letzte Frage mit dem Becher vom letzten Mal war übrigens leider untergegangen. http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Brustschreien-Wirklich-nur-eine-Phase_168708.htm Aktuell nutzen wir immer noch den Calmasauger. Denke da liegt nicht das Problem (und der Aussage der AFS Beraterin habe ich keinen Glauben geschenkt). Danke für jeden Tipp und jedes liebe Wort! Viele Grüße und weiter so, Claudia PS: An die Mitleser: Bei Benefind LaLechaLiga einstellen nicht vergessen ;)
Liebe Claudia, es scheint, dass dein Kind viel Nähe braucht, wenn du nun abstillst, wird dein Kind deswegen sicherlich nicht weniger anhänglich sein und genau so oft aufwachen wie bisher. Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Und ja, auch 120 ml können mit einem Becher gegeben werden. Wenn Du Rückfragen hast, dann bitte setze die neue Frage oben hin, wir haben oft über 20 Anfragen am Tag und nicht immer wird automatisch zurück gescrollt. Kennst du "Das 24-Stunden-Baby" von Sears? Seine Tochter, mit der er damals diese Erfahrungen gemacht hat, ist das beste Beispiel dafür, dass es wirklich klappt: Auch sie können eigenständige, unabhängige, glückliche Menschen werden, und all das, was du jetzt dafür gibst, dient ihr als "Nahrung" weit über das Füttern hinaus. Schau du, dass du gut auf dich achtest, Ruhepausen findest, vielleicht mal jemanden, der morgens oder am Nachmittag mit der Kleinen im Tragetuch spazieren geht, damit du dich ausruhen oder in die warme Wanne legen kannst. Außerdem möchte ich dir empfehlen (sofern du nicht privat versichert bist), dich von deinem Hausarzt krank schreiben und dir eine Haushaltshilfe verschreiben zu lassen (dazu musst du erklären, dass dein Mann nicht zuhause bleiben kann und auch sonst niemand in der Familie da ist, der sich um die Versorgung deines Kindes [das ist der erforderliche Wortlaut!] kümmern kann. Wenn du erst einmal Entlastung im Alltag hast, hast du etwas mehr Luft um durchzuschnaufen. Und um dich jedes Mal, wenn auch dein Kind ruht, selbst (mit) ins Bett zu legen! Ehrlich gesagt ist DIESER Schritt meist auch recht schnell in Angriff genommen, ein Termin beim Hausarzt reicht, dann ein Anruf bei der Nachbarschaftshilfe, Sozialstation oder Kinderbüro (je nachdem, wer sich bei euch um das Thema "Haushaltshilfe im Krankheitsfall" kümmert). Das "Problem Kind" braucht meist mehr Zeit... Kopf hoch, es wird besser! LLLiebe Grüße Biggi
Celibe88
Leider muss ich dir sagen, dass wir das nicht ändern können. Meine Tochter ist genau wie deine, nachts schläft sie höchstens ein bis zwei Stunden am Stück und nur im Arm. Ich habe ständig Kopfschmerzen von der Fehlhaltung beim Schlafen. Tagsüber schläft sie auch nur bei mir im Arm. Sie ist jetzt 7 Monate. Freundinnen und Bekannte geben mir das Gefühl Schuld daran zu sein. Dann lese ich immer gerne was Biggi und Kristina schreiben und das gibt mir wieder Kraft ( auch wenn die Kinderärzte hier immer was anderes schreiben). Also ich wünsche dir ganz viel Kraft, halte durch und es kommen nochmal bessere Zeiten mit unseren Mäusen :-)
CB85
Liebe Biggi und liebe Celibe 88, Danke für die Worte. Ich will auch gar nicht abstillen, denn ich denke auch, dass gerade wenn sie jetzt so von der Rolle ist, mich braucht. Zumal nächtliches Flasche machen ja auch nicht das Schlafproblem lösen würde. Es ist aber halt leider wirklich so, dass "andere" sagen, wie man es besser machen muss... was mich vor allem jetzt, wo ich so müde bin, verunsichert hat. (Der Knaller war noch: pack sie doch in ihr Kinderzimmer, dann hörst du sie nicht mehr, nur, wenn ihr wirklich was fehlt... und der Klassiker: ich verwöhne mein Kind). Der Tipp mit dem Krankschreiben ist gut. Ich bemühe meine Krankenversicherung sowie so gut wie nie - das wäre zumindest mal eine gute Auszeit um Kraft zu schöpfen. Dann drückt mir mal die Daumen, dass meine Kleine bald genug Vertrauen geschöpft hat, vielleicht bald etwas länger ohne mich auszukommen. Das 24 Stunden Baby kenne ich noch nicht. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Bei mir hilft es ganz gut, wenn der Partner (der sich sowieso meistens ausschlafen kann) ab und an mal zuständig ist für die Kuscheleinheiten und Nähebedurfnis und ich auf der Couch bleibe. Er bringt mir den kleinen dann, wenn er wirklich Hunger hat und dazwischen kann ich richtig gut schlafen. Der kleine kommt dann auch manchmal 3-3,5 h ohne Milch aus, weil er weiß, dass er vom Papa zwar eh Nähe bekommt, aber Milch gibt's halt nur bei Muttern. Das kann er akzeptieren und kommt dann gut ohne trinken aus, solange er es eben schon schafft. Außerdem hilft es mir unter Tags sehr, dass ich ihn viel trage. Ich hab eine emei und ein Tragetuch. Er wehrt sich auch oft gegen den Schlaf und ist dann super schlecht drauf, aber in der Trage ist nach 10 min Ruhe. Und ich hab die Hände frei und kann was tun, oder mich auf die Couch setzen gut abgepolstert im Rücken, Oberkörper eher auf halbmast und dann kann ich auch etwas rasten. Mach eine Trage Beratung! Ich wünsche dir viel Kraft und bleib stark! Du bist eine tolle Mutter und lass dir von niemandem etwas anderes sagen! Egal was kommt, die kleinen müssen wissen, dass wir sie lieben, dann wird alles gut! Das ist sicher nicht so sehr der Fall, wenn du dein Baby in sein Zimmer abschiebst, als wenn du mit ihm kuschelst und stillst.
CB85
Liebe Bauersfrau, Danke auch dir! Ich habe von Fräulein Hübsch die Mei Tei Trage. Das in-den-Schlaf-kämpfen kennen wir leider auch, aber insgesamt fühlt sie sich auch wohl darin. Ich war heute rund 7 Stunden bei meiner Mama. Da mir vor allem die Rückenschmerzen die größten Sorgen machen (bekomme dann oft argen Verspannungskopfschmerz) hat sie mir ein schalförmiges Dinkelkissen und Arnicasalbe gegeben - eine Wohltat :) außerdem konnte ich auch etwas schlafen! Viele Grüße allen Mamas!
CB85
Hallo Mitleser (bin selbst oft einer, deswegen dachte ich, ich schreib mal Feedback ;) ) Die Zeit war sehr hart! Und ich möchte keinem Die Illusion nehmen, sie schläft leider immer noch nicht gut, aber sie schreit nicht mehr so viel. Ich hatte tatsächlich noch eine Stillberaterin (von AFS) gefunden, die trotz längerer Anreise vorbei kam. Sie hat mir sagen können, dass alles ok ist, wie wir es machen, was zu hören viel Wert ist. Bei einer Stillposition konnte sie die Handhaltung für meinen Rücken noch verbessern. Tipp: Samstags darf ich, wenn es zeitlich passt, länger schlafen. Heißt für meine Tochter "Frühstück" im Bett, danach macht sie der Papa fertig und trägt sie meist im Tragetuch mit sich herum. Ich streck mich dann immer nochmal 1,5-2 Stunden im Bett aus, dass dann ganz allein mir gehört, bevor ich auch aufstehe :) Und auch der Tipp von Bauersfrau ist sehr gut! Wegen der Rückenschmerzen bzw. Schulter hat mir mein Hausarzt 18 Mal Krankengymnastik aufgeschrieben und es wird tatsächlich besser. Er ist auch vor kurzem Vater geworden und wollte mich gern unterstützen. Meine Kleine wird morgen ein halbes Jahr und nach all dem, was wir jetzt zusammen durchgemacht haben, glaube ich, dass ich jetzt noch lange stillen werde :) Viele Grüße