Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich werde Anfang Oktober hoffentlich auch so einen Zwerg haben wie die meisten hier und fange an, mir Gedanken über seine Ernährung zu machen. Ich möchte ihn stillen, werde aber öfter nicht bei ihm sein können. So 1-2 mal täglich müßte er dann ein Fläschchen bekommen. Jetzt meine Fragen dazu: - Fläschchen lieber mit MuMi oder mit Säuglingsnahrung? - Was brauche ich dazu am besten an Ausrüstung und worauf soll ich beim Kauf achten? Wäre lieb, wenn Du mir die wesentlichen Sachen und Kriterien kurz aufzählen könntest. Danke im voraus! Mona
? Liebe Mona, prima, dass Du dir jetzt bereits Gedanken um die Ernährung deines Kindes machst. Berufstätigkeit und Stillen schließen sich gegenseitig nicht aus und viele Mütter haben es geschafft, beides miteinander zu kombinieren. Vom gesundheitlichen Aspekt her ist es sicher sinnvoll, dem Kind abgepumpte Muttermilch während deiner Abwesenheit anzubieten und auf künstliche Säuglingsnahrung zu verzichten. Ab Beginn des Beikostalters kann dann die abgepumpte Milch durch feste Nahrung ersetzt werden, so dass das Abpumpen entfallen kann. In der allerersten Zeit solltest Du jedoch nach Möglichkeit keine Flaschen und andere künstlichen Sauger verwenden, damit sich die Stillbeziehung gut einspielen kann und dein Kind das korrekte Trinken an der Brust erlernen kann. Sobald sich die Stillbeziehung gut eingespielt hat und das Kind gut an der Brust trinkt, ist die Gefahr einer Saugverwirrung geringer als in den allerersten Wochen. Alternativ zur Flasche bietet sich auch noch der Becher an, mit dem selbst kleinste Babys bereits gefüttert werden können. Ein wichtiger Punkt ist der, dass es sich gezeigt hat, dass es für das Kind sehr viel einfacher ist, wenn nie die Mutter die Flasche gibt, sondern immer eine andere Person (Vater, Oma, Babysitter oder wer immer das Kind betreut). So bleibt für das Kind klar, dass es bei der Mutter die Brust gibt und bei anderen die Flasche. Welcher Sauger verwendet werden soll, hängt davon ab, was das Kind akzeptiert. Es gibt nicht DEN Sauger für Stillkinder, so wie es auch keinen Sauger gibt, der nie eine Saugverwirrung hervorruft. Wichtig ist, dass die Milch aus dem Sauger nicht herausfließt, sondern bei auf den Kopf gestellter Flasche nur langsam heraustropft. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten" abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen. Bei Babys, die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich allmählich ein Erfahrungswert erkennen, doch auch der ist immer nur ein Anhaltspunkt. Deshalb hat es sich bewährt, die Milch in kleinen Mengen aufzubewahren, da kleine Mengen (50 bis 100 ml) rasch aufgetaut und erwärmt sind und nicht so viel übrig bleibt, was dann weggeworfen werden muss. Letztlich müsst ihr ausprobieren, wieviel dein Baby haben mag. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Still-shop) bezogen werden. Welche Pumpe Du dir anschaffst, hängt davon ab, wie oft Du abpumpen wirst und ob Du einen Stromanschluss zu Verfügung hast oder nicht. Nicht jede Pumpe passt zu jeder Frau und manche Pumpen sind schlichtweg untauglich (z.B. die Modelle mit einem Gummiball.). Es gibt auch Frauen, die trotz reichlicher Milchproduktion und einer guten Pumpe keinen Tropfen Milch abpumpen können, diese Frauen kommen oft mit dem Handausstreichen besser zurecht. Wenn Du regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg abpumpen willst, dürfte eine kleine elektrische Pumpe (wie zum Beispiel die Lactaline von Ameda oder die MiniElectric vom Medela) eine gute Wahl für dich sein. Beide Pumpen können sowohl am Netz als auch mit Batterie betrieben werden und können auch zum Doppelpumpen (beide Brüste gleichzeitig) eingesetzt werden. Viele Frauen schwören auch auf die Isis von Avent, eine Handpumpe, die unabhängig vom Netz oder Batterien betrieben werden kann. Ob Du die Milch in Flaschen oder Milchaufbewahrungsbeuteln aufbewahrst, ist ebenfalls eine Frage, die jede Frau individuell für sich beantworten muss. Am besten lässt Du dich was die Pumpen und das Zubehör betrifft einmal von einer Stillberaterin in deiner Nähe direkt beraten. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberatein heraus. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi