Mitglied inaktiv
Guten morgen Biggi, mein kleiner wird jetzt in paar Tagen 8 Monate und bin weiter am Stillen weil ich das nicht hinkriege ihn Abzustillen. Das hauptproblem sind die Nächte er möchte weiterhin alle 2h an die Brust und manchmal nur Nuckeln.Er mag überhaupt kein Schnuller und anders bekomme ich ihn nicht zu ruhe.Diese Nacht war besonders schlimm er wollte nur Nuckeln und ich versuchte ihn mit anderen Methoden einzuschlafen aber es hat nicht geklappt er hat die ganze zeit nur geschriehen. Ich weiss nicht was ich machen soll, das ist auch wahrscheinlich meine schuld das er auch nur an der Brust einschläft.
Liebe mischu, als ich den letzten Satz Ihrer Anfrage gelesen habe, habe ich mich gefragt, warum Sie glauben, dass es ein Fehler war, dass Sie Ihrem Baby Wärme, Nähe, Geborgenheit und Vertrauen gegeben haben indem Sie es zu sich ins Bett genommen haben und so gehandelt haben, wie es seit Urzeiten auf der ganzen Welt gehandhabt wird, wenn wir von unserer westlichen Kultur absehen. Ein Wissenschaftler hat einmal das Alleineschlafen von Babys und Kindern als "großes Experiment der westlichen Welt" bezeichnet. Sicher, Ihr kleiner Sohn besteht jetzt mit 8 Monaten noch darauf, Ihre Nähe beim Einschlafen und Weiterschlafen zu haben, aber ist dies wirklich "falsch"? Ist es wirklich Ihr eigener Eindruck, dass Sie etwas "falsch" gemacht haben und ist es nicht vielmehr so, dass Ihre Umgebung Ihnen diesen Eindruck vermittelt? Stört es wirklich Sie, dass der Kleine bei Ihnen im Bett liegt oder sind andere Leute (Eltern, Schwiegereltern, Bekannte usw.) der Meinung, dass es Sie stören muss? Ich weiß, dass es manchmal lästig ist, wenn das Einschlafzeremoniell am Abend recht lange dauert und die ohnehin schon knappe Zeit, die man als Paar zusammen hat dadurch noch weniger wird. Aber wir Erwachsenen haben erstens einen Zeitbegriff, das heißt wir wissen wie lange eine Stunde ist und dass sie nicht endlos und ewig andauern wird und zweitens sind diese ersten wenigen Jahre im Verhältnis zu unserer gesamten Lebenszeit nur ein sehr geringer Bruchteil, derfür unsere Kinder und ihre Entwicklung, ihre Prägung für ihr Sozial- und Bindungsverhalten ungeheuer wichtig ist. Ihr Sohn ist erst 8 Monate alt, er ist noch ein Baby (ja Baby, nicht einmal Kleinkind), er ist vollkommen auf die Eltern angewiesen und Menschenbabys sind nun einmal "Traglinge", das heißt sie brauchen die Nähe der Eltern, um zu überleben und zu gesunden, selbstbewussten Menschen heranzuwachsen. Ich habe kein Patentrezept, wie Sie Ihren Sohn dazu bringen können alleine einzuschlafen und alleine zu schlafen, ehe er reif dazu ist. Schlaftrainingsprogramme, wie sie zur Zeit so modern sind, lehne ich (und übrigens auch alle anderen Stillexperten) ab, zumal der Ausgang dieser Programme sowohl kurz- als auch langfristig ungewiss ist. Ich kenne unzählige Kinder, die bei ihren Eltern im Bett geschlafen haben und dort ausgezogen sind, sobald sie dazu reif waren und dann wirklich bereit waren in ihrem eigenen Bett zu schlafen. Die meisten dieser Kinder waren allerdings älter als Ihr Sohn. Er will Sie nicht tyrannisieren, sondern er braucht Sie einfach noch. Kennen Sie das Buch "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears. Wenn nicht, wäre es sicher lesenswert für Sie. Auch "Wenn Eltern laufen lernen" von Katharina Zimmer, dürfte Ihnen einige Ideen und Gedanken für die jetzige Zeit mit auf dem Weg geben. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Eventuell können Sie auch die "Nachtschicht" etwas verteilen, so dass Ihr Mann zwischendurch getrennt von Ihnen schläft oder eben z.B. am Wochenende die Nachtschicht mit dem Kind übernimmt. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Nehmen Sie ALLE Hilfe an, die Sie bekommen können. Möglicherweise kann Ihnen auch Ihre Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, den Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für die Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Sie in die sich hinlegen, spazierengehen oder sonst etwas für sich tun ... Vielleicht finden Sie einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit dem älteren Kind oder dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit sollten Sie dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder SICH etwas Gutes tun. Achten Sie darauf, dass Sie genügend essen und trinken. Sie müssen keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparen Sie sich auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Schauen Sie nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch Ihr Baby wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese "gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe mischu, du hast mir aus der Seele geschrieben: mir geht es wie dir. Meine kleine Anna ist jetzt 7 Monate und auch sie wacht sehr oft auf. Ich wollte dieselbe Frage an die Stillexperten stellen. Mein erstes Kind: Luca ist jetzt 2,5 Jahre und ist auch noch mit 10 Monaten alle 3 Std. zum nuckeln wach geworden. Bei Anna habe ich gehofft dass es "besser" wird aber sie wacht sogar noch öfters auf. Ich habe untertags so gut wie keine Ruhephase ... mein Mann arbeitet sehr viel und es gibt auch keine Großeltern die mal aushelfen. Manchmal bin ich echt fertig aber ich schaffe es nicht die Kleine nachts schreien zu lassen - sie ist doch noch so klein! Wir haben auch Freunde die knallhart die Kinder schon mit 5 Monaten haben schreien lassen! Sie schlafen zwar jetzt alle durch dafür machen sie ihnen tagsüber "die Hölle heiß"... das muss natürlich nicht heißen dass es an dem "Schlafprogramm" liegt. Ich werde meine Kräfte sammeln und diese trotz wenig Schlaf so schönen Monate genießen. Dir viel Kraft und denke dran ganz vielen Mammis geht es wie dir :)
Mitglied inaktiv
Gott Sei dank bin nicht alleine mit dieser Situation. Mein Mann kann mir da auch nicht helfen da er viel arbeitet und vorallem schon um 2-3Uhr morgens aufstehen muss. Zwar könnte ich mir hilfe hollen von meinen Eltern und Schwiegereltern aber wenn ich weiss der kleine weint da weil er die Brust nicht bekommt dann tut es mir in der Seele weh,aber einerseits kann das ja zum Vorteil sein da der kleine mich ja dann nicht sieht und dann doch die Flasche nimmt.Ach vielleicht mache ich mir selber den Stress!? Wie lange hat den Luca Nachts dann noch genuckelt?Tagsüber auch?Hat er danach von sich aus die Brust abgelehnt? weist du was da müssen wir einfach durch,den später werden wir darüber vielleicht lachen? Wäre schön wenn du mir vielleicht,nur wenn du magst eine mail schicken würdest wie sich das alles bei dir entwickelt hat? fjurina@aol.com Alles Gute!!
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