Mitglied inaktiv
Hallo, kommende Woche werden mir zwei Weisheitszähne des Oberkiefers entfernt. Es ist medizinsich notwenig. Dennoch möchte ich deswegen NICHT Abstillen! Mir wurde von der behandelnden Zahnärztin gesagt, dass ich ungefähr 5-6 Tage dicke Backen haben werde und möglicherweise in dieser Zeit nicht richtig essen könnte. Meine Anliegen nun: Wie verhalten sich solche Eingreife mit dem Stillen? Was muss ich bzw. der Zahnarzt beachten? Wie sieht es mit ggf. Narkosen aus? Wie soll ich mich verhalten, falls der Zahnarzt auf die Idee kommt mir das Abstillen nahe zu legen bzw. mir sagt, ich solle an diesem Tag nicht stillen? Könnte ich nach diesem Eingriff ganz normal, ohne irgendwelche Einschränkungen, Stillen? Wenn ich Schmerzen habe und nicht essen kann, was kann ich zur (Förderung) der Milchbildung tun? Bekommt mein Kind trotzdem das was es braucht? Ich wäre für Erfahrungsberichte, Ratschläge und Tipps sehr dankbar!
Liebe zeitnah, eine Zahnarztbehandlung, auch eine Wurzelbehandlung mit Betäubung usw., verlangt KEINE Stillpause und auch kein Verwerfen der Milch! Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 7. Auflage 2006: "Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain®) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Kapitel 4.6). Bei insgesamt 27 Patientinnen, die zur Sectio eine Epiduralanästhesie mit durchschnittlich 183 mg Limain und 82 mg Bupivacain erhalten hatten, wurden nach 2, 6 und 12 Stunden Lokalanästhetika und deren Metabolite im Serum und in der Milch nachgewiesen. Im Mittel fanden sich 860 µg/l Lidocain und 90 µg/l Bupivacain in der Milch sowie 140 µg/l des Metaboliten Pipecolylxylidid (PPX) (Ortega 1999). Die M/P-Quotienten betrugen 0,9, 0,4 und 1,3. Es sind nicht mehr als 1 bis höchstens 4 % der per os ohnehin kaum verfügbaren Wirkstoffe als relative Dosis für ein gestilltes Kind zu erwarten. Die beobachteten Kinder zeigten keine Auffälligkeiten. Bei der Applikation von 3,6 - 7,2 ml Lidocain 2 % ohne Adrenalinzusatz im Zusammenhang mit einer zahnärztlichen Therapie fanden sich für Lidocain und seinen Metaboliten Monoethylglycerinxylidid durchschnittlich nur 73,4 µg/l bzw. 66,1 µg/l in der Milch, toxische Wirkungen beim gestillten Kind wurden für unrealistisch gehalten (Giuliani 2001). Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin®), 25 mg/Stunde, führte zu maximal 0,45 µg/ml in der Muttermilch. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze < 0,1 µg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht in Spigset 1994). Zu Levobupivacain (Chirocain®), Mepivacain (z.B. Scandicain®), Procain und Ropivacain (Naropin®) liegen keine Daten zur Stillzeit vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Substanzen und vor allem solche mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung wie Articain (z.B. Ultracain®) nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der bei Lokalanästhesie übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. Prilocain (Xylonest®) wirkt in stärkerem Maße als die anderen Lokalanästhetika als Methämoglobinbildner. Systematische Untersuchungen zur Anwendung in der Stillzeit fehlen auch für die ausschließlich zur Lokaltherapie eingesetzten Substanzen Benzocain (z.B. Anaesthesin® Creme), Chlorethan (z.B. WariActiv® Aerosol), Oxybuprocain (z. B. Thilorbin® Augentropfen) und Tetracain (z.B. Acoin® Lösung), wobei hier nicht mit einer systemischen Resorption größerer Mengen zu rechnen ist. Empfehlung für die Praxis: Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder anderer Eingriffe) können Lokalanästhetika in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für Kombinationen mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach dennoch erfolgter Applikation ist jedoch keine Stillpause erforderlich." Sollten danach Medikamente nötig sein, gibt es auch genug Alternativen, die mit dem Stillen vereinbar sind. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Ich wünsche dir eine unkomplizierte Zahnbehandlung. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Huhu, also ich wuerde schon vorher klar sagen, dass ich stille, damit der ZA stillvertraegliche Medikamente nimmt. UNd nach oertlicher Betaeubung und auch den meisten Narkosen kannst DU ganz normal weiterstillen. Und was das Essen angeht: Bunkere schon jetzt am besten reichlich Pudding, Yoghurt, und anderes weiches Zeug, das man nicht kauen muss. SUppe vorkochen und einfrieren (z.B. puerrierte Gemuesesuppe, Kuerbiscreme, Broccoliecreme, etc). KAufe weiches Brot (Weissbrot), AUfstriche, die man mehr lutschen als kauen muss (Nutella, Streichwurst, Philadelphia. etc)... Mehr faellt mir dazu jetzt auhc nicht ein. Lieben GRuss und schnelle besserung dann naechste woche, Karina mit Adam (4), Mara (3) und Samuel (12 Wochen)
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