Mitglied inaktiv
Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Es klappt gar nichts. Ich brauche dringend Unterstützung in Form von Beratung/Tips .... und weiß nicht wohin ich mich wenden soll. So wie es momentan - ach was, eigentlich fast von Anfang an läuft - geht es nicht weiter, ich geh kaputt. Also, ich habe zwei Kinder, die Große ist fast 2 Jahre, das Baby jetzt 6 ½ Monate. Beide sind 6 Monate voll gestillt, bei der Kleinen habe ich vor ein paar Tagen mit dem Zufüttern angefangen. Sie ist auch das Problemkind. Ich möchte sie nicht als ‚Schreikind' bezeichnen, weil die sog. Kinder wahrscheinlich ein anderes Problem haben. Aber meine Hannah schreit eben auch sehr sehr viel und ich weiß eigentlich nicht genau warum. Sie schreit, wenn ich sie nicht herumtrage. D.h. ich kann wo gut wie keinen Schritt machen, keinen Handgriff tun, wenn ich sie nicht am Mann habe geht es los. Und zwar mit geballter Power, so durchdringend, laut und penetrant, dass es keine 2 Minuten auszuhalten ist. Ein Unbeteiligter würde, ungelogen, denken sie würde aufs Schlimmste misshandelt werden. Es geht am Morgen schon los, wenn ich die Große, bzw. mich selbst anziehe, dann nach dem Frühstück weiter, wenn ich wenigstens die Küche wieder in Ordnung bringen will und zieht sich so durch den ganzen Tag. Es läuft also bei mir im Moment weder im Haushalt was, noch kann ich irgendetwas persönliches tun. Sie ist im Zimmer dabei, sie ist nicht im Zimmer dabei, sie liegt neben der Großen auf dem Wickeltisch, wenn die eine frische Windel bekommt. Egal wie ichs mache, es ist kein Unterschied. Beim Spazierengehen (das funktioniert sowieso erst seit ich sie in den Jogger setzen kann - im Kinderwagen liegend hat sie fast sofort angefangen zu schreien, da waren wir noch nicht richtig weg) ist sie am Morgen dann doch erst mal friedlich und schläft auch mal für ne halbe Stunde ein. Aber mehr nicht. Ich kann nicht stehen bleiben, um mit der Großen Steine aufzuheben, nach ner Katze zu schauen, auf dem Spielplatz zu schaukeln -was man eben so macht -, ohne dass sie nach kurzer Zeit unruhig wird und wieder loslegt. Ich bin am Rande der Verzweiflung. Unterwegs sein mit ihr ist fast unmöglich, egal ob zum Vergnügen durch die Stadt zu bummeln oder beim Einkaufen, meistens kann ich das Vergessen oder mache das wie alles im Galopp. Ich persönlich bleibe da natürlich total auf der Strecke. Es gibt aber immer wieder mal Zeiten, sozusagen ohne Vorankündigung, das liegt sie friedlich auf ihrem Spielteppich und beschäftigt sich mit dem was sie da gerade hat und kann so mitunter auch mal für einen längeren Zeitraum ruhig und zufrieden sein. Ich weiß aber nicht, was dann anders ist. Einschlafen tut sie als Stillkind halt an der Brust, und nur wenn sie total müde ist, und grade wirklich keinen Hunger hat, auch mal durch Rumtragen und auf dem Arm wiegen. Hinlegen damit sie von alleine einschläft - nicht mal dran zu denken. Dann habe ich schon gedacht, dass sie Hunger hat, weil sie eben schreit. Aber das ist größtenteils nicht der Fall. Wenn sie dann beim Anlegen trinkt (je nachdem wie lange die letzte Mahlzeit her ist) merkt man dann schon, an der Intensität/Dauer des Trinkens, dass das nicht die Ursache war. Zum Einschlafen an der Brust brauch sie allerdings totale Ruhe, d.h. dann darf niemand mit im Zimmer sein, und es darf nur wenige Störgeräusche geben. Wenn sie allerdings beim Papa oder bei den Großeltern ist und ich nicht zu sehen und zu hören bin, ist auf einmal alles in Ordnung. Jedenfalls für viel länger, als wenn ich mit ihr zusammen bin. Nun liegt ja der Schluß nahe, dass es irgendwie an mir hängt. Aber was ist falsch. Ich bin eigentlich ein sehr ruhiger und ausgeglichener Mensch, es läuft keine laute Musik in der Wohnung, ich schreie nicht mit der Großen rum, kurzum ich versuche beruhigend auf das Kind einzuwirken. Ich singe viel und spreche mit ruhiger Stimme mit ihr. Ich behaupte auch mal, dass es mir von Anfang an gelungen ist, keinem der beiden Kinder das Gefühl zu geben, es müsste wegen dem Anderen zurückstecken und bei der Großen ist auch alles in Ordnung. Also, wie geht es weiter?????????? Dazu noch ne Zusatzfrage: wenn man nicht nach der Ferber-Methode vorgeht, wie bringt man ein Kind dann zum Schlafen, bzw. ins Bett? Ich hoffe ich komme auch bald dazu die Antwort(en) zu lesen und hoffe auf die Antwort. Ist es vielleicht sinnvoll sich an eine Stillberaterin zu wenden? Kommt die auch persönlich (wenn es nicht zu weit weg ist) oder läuft das nur übers Telefon. Meine Postleitzahl ist 55234. Claudia mit Katharina und Hannah
Liebe Claudia, die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Das Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuche es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglicht es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. Du kannst dich an Frau Eva Trübel, Tel.: 06131-7205876 wenden, ich kann dir nicht sagen, ob sie Hausbesuche macht. Deine Tochter ist ein Baby und Babys suchen nach der Nähe der Mutter. Es geht nicht nur darum, dass das Baby gestillt wird, sondern dass es die Nähe braucht. Das Alleine Einschlafen auf das zur Zeit in unserer Gesellschaft so großen Wert gelegt wird, entspricht nicht dem, was von der Natur für Babys vorgesehen ist. Menschenbabys sind von Natur aus nicht dazu konzipiert alleine (einzu)schlafen. Sie sind Traglinge, die den engen Körperkontakt mit der Mutter (oder auch dem Vater) brauchen. Die Fähigkeit alleine einzuschlafen entwickelt sich bei jedem Kind zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt, bei dem einen Kind kann dies vielleicht schon vor dem ersten Geburtstag sein, beim anderen dauert es wesentlich länger. Das liegt einfach in der Natur des Kindes und so wenig, wie Du beschleunigen kannst, dass dein Kind krabbelt, läuft oder spricht, so wenig kann Du die anderen Reifungsprozesse beschleunigen. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung so genannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm“ anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Versetze dich einmal in die Lage deiner Tochter: sie wird alleine und wach in ihr Bett gelegt und die Mutter geht aus dem Zimmer. Sie ist alleine und fühlt sich unsicher, ja ängstlich, denn Babys sind wie gesagt Traglinge, sie sind auf den dauernden Kontakt angewiesen, um sich sicher und beschützt zu fühlen. Sie beginnt zu rufen (weinen). Das ist das natürliche Verhalten des verlassenen Kindes. Sie hat noch kein Zeitgefühl und lebt nur im Hier und Jetzt. Der Moment ist unendlich. Sie weiß nicht, dass nach xxx Minuten wieder jemand kommt. Sie weiß auch nicht, dass ihr „eigentlich“ keine Gefahr droht, weil die Mutter ja im Raum nebenan ist. Sie fühlt nur, dass sie alleine ist und ruft und ruft ... Je nach Temperament des Kindes wird es unterschiedlich schnell resignieren und aufhören zu rufen oder vor Erschöpfung einschlafen. Es geht also nicht ausschließlich darum, dass deine Tochter zum Einschlafen gestillt wird, sondern darum, dass sie die Nähe, die Geborgenheit und die Sicherheit durch dich oder auch ihren Vater oder eine andere sehr vertraute Person braucht. Der Übergang vom Wachen zum Schlafen ist für die Kinder nicht immer einfach und wir können ihnen helfen, indem wir sie dabei begleiten, bis sie reif genug sind, um alleine zurecht zu kommen. Nutze jede Möglichkeit der Entlastung für dich. Nimm jede Hilfe, die Du für den Haushalt, das Einkaufen, die Gartenpflege (falls ihr einen habt) usw. bekommen kannst. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn deine Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem. Vielleicht gibt es jedoch in der Nähe einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen ein nicht all zu hohes Entgelt bereit ist, mit den Kindern ab und zu für eine Stunde zu spielen oder sie spazieren zu fahren, so dass Du in dieser Zeit schlafen kannst oder dir etwas nur für dich gönnst. Eine weitere Entlastung könnte (falls finanzierbar) eine Haushaltshilfe für einige Stunden in der Woche oder im Monat sein. Wenn gelegentlich jemand anders sämtliche Fußböden wischt, dann kann dies schon eine große Hilfe sein. Das Kochen lässt sich durch geschicktes Vorkochen ebenfalls weniger arbeitsintensiv gestalten. Wenn Du statt einer Portion Spaghettisauce gleich die dreifache Menge kochst, kannst Du zwei Portionen einfrieren. Nudeln sind schnell gekocht und die Sauce ist dann für zwei weitere Mahlzeiten fertig im Tiefkühlschrank. Es gibt eine ganze Menge Gerichte, die sich ohne wesentlich höheren Aufwand in doppelter oder dreifacher Menge zubereiten und dann portionsweise einfrieren lassen. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügele es nicht und trage es für zehn Minuten. Dann vergleiche: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene“ Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Mutter sein ist einer der härtesten Berufe, die es gibt. Du bist 24 Stunden am Tage, sieben Tage die Woche und das das ganze Jahr im Einsatz. Es ist überlebensnotwendig sich in dieser Situation das (Alltags)Leben so einfach wie möglich zu machen. Ich hoffe, diese Tipps helfen dir ein wenig weiter. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Claudia, Biggi wird Dir sicher noch viel mehr schreiben, aber nur mal kurz als Anstoß: hast Du schonmal an ein Tragetuch/ Babybjörn o.ä. gedacht? Damit hast Du sie oft am Körper und trotzdem die Hände frei, wenigstens für einfache Haushaltssachen. Ich mache es so und es funktioniert super - auch zum spazierengehen oder einkaufen (den Kinderwagen habe ich dann eher als "Einkaufswagen" zum Transport dabei). Liebe Grüße und "gute Besserung" oder was man in so einem Fall auch immer sagt :-)) Helena
Mitglied inaktiv
hallo claudia, ich kann dir auch das tragetuch wärmstens empfehlen. anfangs fand ich es umständlich, aber als ich mir die wickeltechnik habe zeigen lassen, war*s die optimale lösung. meine tochter brauchte das tragen einfach, das hat sie mir durch ihr schreien gezeigt. mit der kleinen auf dem rücken konnte ich prima alles machen - haushalt, einkaufen etc. - und der zwerg war auch zufrieden. lg irina2
Mitglied inaktiv
Hallo Frag doch nal im nachbar-forum Dr. med. Frigga v. Gontard für Schreibabys nach . Dort gibt es auch immer gute Tipps. SaNDRA
Mitglied inaktiv
Hallo Claudia, Du beschreibst glaube ich meine Tochter! Genauso geht es bei uns zu. Auch von Anfang an war sie nur am schreien sobald wir sie weglegten. Spazieren gehen? mit unseren Großen (übrigens auch 2,5J) ? einkaufen? nur Geplärre und Gejammer. Spielplatz, bummeln? ein Horror. Mein Kinderarzt sagt stillen und ins Bettchen legen. Notfalls schreien lassen.( Gerade probt sie auch wieder den Aufstand. Mein Mann ist bei ihr und versucht sie zu beruhigen.) Das Urvertrauen wird sie dadurch nicht verlieren. Immer wieder hingehen und beruhigend auf sie eingehen hat er mir geraten. Ich weiß wie schwer das ist, aber haben wir eine andere Wahl? Auch ich trage meine Tochter eigentlich ständig mit mir rum, sie schläft sogar fast immer bei mir aber irgendwann reichts dann auch. Finde ich jetzt. Habe auch bemerkt das meinen Tochter länger zufrieden sein kann wenn sie mich nicht unbedingt sieht. Also wie gesagt Du schreibst genau das was bei uns hier haargenau so abläuft. Aber eine wirkliche Lösung ist bei uns auch nicht in Sicht. Meine PLZ ist übrigens 49205. Vielleicht hören bzw. lesen wir ja nochmal voneinander. Bis dahin alles Liebe und Gute Melli mit Schrei-Merle und Marie
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