alumna
Liebe Biggi, ich habe das ganze Forum immer wieder nach deinen Beiträgen zum Rauchen in der Stillzeit durchsucht und alle aufmerksam gelesen. Das heißt, theoretisch weiß ich "alles". Mein Baby ist genau 9 Monate alt und wird noch ziemlich viel gestillt, sie isst vier Breie täglich. Sie ist ein sehr vitales Baby, sie krabbelt viel, sie läuft sogar schon fast, und steht fast frei, plappert den ganzen Tag, kann sich konzentrieren und scläft wunderbar (weckt mich 1-2 mal zum Stillen), weint wenig, ist immer auf Achse. Ich habe vor der Schwangerschaft geraucht, in der Schwangerschaft nicht, und ca. 1 Woche nach der Geburt wieder angefangen. Da war ich noch bei 2 Zigaretten pro Tag, mit der Zeit hat sich das gesteigert, ich bin nun bei 3-6 Zigaretten täglich. Meine Hebamme meinte damals, ich solle ruhig rauchen (allerdings raucht sie selbst, hm...). Ich habe ein sehr stressiges Leben und empfinde die kleinen Rauchpausen immer als Ausgleich, so unnachvollziehbar sich das auch für jeden Nichtraucher anhören mag. Wenn ich Literatur über Rauchen&Stillen lese, plagen mich schlimmste Gewissensbisse, ich kriege Panik vor SIDS, usw. - Aber rauche dann doch wieder. Es hat sich so eingefahren, es ist schwer zu lassen, es tut mir "gut", und ich rede mir immer ein, dass es dem Kind bisher nicht geschadet hat. Wenn ich eine rauche, lege ich sie etwa 1-1,5 Std danach wieder an, dass ist laut deinen Infos, die du hier immer schreibst, zu früh, ich müsste eigentlich länger warten, aber meist hat sie dann Hunger. Ich wasche mir auch selten das Gesicht ab... und die Kleidung ist auch bis abends dieselbe. Irgendwie denke ich mir oft, "Jetzt hast du schon 9 Monate dein Baby vollgerauchte Muttermilch gegeben, jetzt brauchst du auch nicht mehr aufhören"... Wie sehr habe ich meinem Kind geschadet? Wie viel hab ich wohl für die Zukunft kaputt gemacht? Ich meine, mein Säugling hat von Anfang verseuchte Milch getrunken. :( Danke! Viele Grüße, Eine schlechte Mutter
Kristina Wrede
Liebe alumna, du bist alles, aber ganz sicher keine "schlechte Mutter"! Du bist, wer du bist, und glaub mir: Es gibt sicherlich schlimmere Umstände, unter denen ein Kind aufwächst. Ja, natürlich wäre es besser für dein Kind, wenn bei euch nicht geraucht wird, oder du weniger rauchst, nie in der Wohnung rauchst etc. Vielleicht kannst du ja daran arbeiten, denn auch nach dem Abstillen wird dein Kind ja in deinem "Dunstkreis" bleiben. Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, wohl aber eure Zukunft. Ob und wieviel du ihm geschadet haben könntest lässt sich nicht sagen, zumindest kann ich das nicht... Doch wie gesagt: Die Vergangenheit ist passé, lass sie ruhen, schau nach vorn und probiere, es da zu ändern. Vielleicht hilft es dir, wenn du dich mal hinsetzt und überlegst, warum du rauchst, was es dir gibt in dem jeweiligen Moment und ob es etwas anderes gäbe, das dir die gleiche "Entspannung" schenken könnte. Rauchen ist aber auch eine Suchtfrage, und manchmal geht es nicht ohne Hilfe von außen. Wenn du also wirklich aufhören willst, schau ob dir ein Buch wie "Endlich Nichtraucher", ein VHS-Kurs, oder eine ärztlich unterstützte Entzugsmethode helfen könnte. Hab cich mal selbst ganz dolle lieb und gönne es dir, davon loszukommen. Und was dein Baby betrifft: Tu das, was du tun kannst, und ärgere dich nicht darüber, was sich nicht ändern lässt. Lieben Gruß, Kristina